Grünen-Politikerin lobt alle Frauen, die Männer für Gratis-Drinks ausnutzen
Berlin - Frauen, die Männer für Drinks im Club oder für ein Gratis-Essen ausnutzen, sind laut der Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard (26), zu beglückwünschen.

In einem provokanten Gastbeitrag mit dem Titel "Bitches brauchen Gerechtigkeit" hat sich Nietzard im Magazin "Watson" für eine neue Ära des Feminismus ausgesprochen. In ihrem Text lobte die umstrittene Jungpolitikerin deshalb alle Frauen, die Männer nur ausnutzen wollen.
Wenn Frauen für kostenlose Getränke im Club mit Männern flirten oder nur auf ein Date gehen, um nicht selbst kochen zu müssen, dann sei dies ein Versuch das Patriarchat mit seinen "eigenen Waffen" zu schlagen.
"Ich beglückwünsche all diese Frauen ausdrücklich und würde mich immer dafür einsetzen, dieses Verhalten als aktive Umverteilung von Ressourcen, die uns aufgrund von Unterdrückung seit Jahrhunderten verweigert werden, zu verstehen", schrieb Nietzard am Freitag.
"Mittelmäßige Männer" lediglich zum eigenen Vorteil auszunutzen, reiche laut der Grünen-Politikerin auf dem Weg hin zur Gleichberechtigung jedoch noch lange nicht aus. Sie fordert: "Männern müssen Privilegien genommen werden. Eine neue Generation von Feminist:innen hat keinen Respekt vor Männern, nur weil sie Männer sind, sondern wenn sie beweisen, dass sie einen Mehrwert für Gesellschaft und Beziehungen beitragen."
Einen solchen Mehrwert, besonders für die Beziehungen, kann Nietzard derzeit nicht erkennen. Die 26-Jährige fragt sich stattdessen, warum Frauen überhaupt eine Beziehung mit einem Mann eingehen sollten, wenn doch bewiesen sei, dass sie in lesbischen, bisexuellen oder anderweitigen Beziehungsformen deutlich häufiger zum Orgasmus kommen würden.
Titelfoto: Michael Kappeler/dpa