Instagram-Fitness-Beauty zeigt sich halbnackt und rechnet knallhart ab
Gießen - Lea Künzl aus Gießen ist vielen Fitness-Begeisterten in den sozialen Medien wohl eher unter dem Pseudonym "LeaLovesLifting" bekannt. Die 22-Jährige zeigt vor allem auf Instagram immer wieder klare Kante. Und auch in ihrem aktuellen Post rechnete sie knallhart mit einem bestimmten Thema ab.
In diesem Fall lässt sich die Studentin in Sportwissenschaften über das Thema Wettkampf-Bodybuilding aus. Dabei zeigt sie sich - wie so oft - in Topform und nur knapp bekleidet.
Doch die sexy Unterwäsche, in der sie sich präsentiert, soll keinesfalls vom Thema ablenken.
Ihren aktuellen Post leitet Lea mit den Worten "Wettkampfsport - Zerstörung für Körper und Psyche?" ein. Dem folgt ein langer Diskurs, wie schädlich Bodybuilding im Wettkampf-Bereich vor allem für den weiblichen Körper sein kann.
Dabei spricht Lea von psychischen Problemen, Essstörungen, Ausbleiben des Zyklus und vielem mehr.
Besonders prangert sie an, dass sich viele - vor allem junge - Frauen ohne großes Vorwissen in die Sucht nach dem Vergleich mit anderen stürzen und schnell viele Fehler machen, vorausgesetzt sie bauen nicht oder auf die falsche Unterstützung.
"Nicht selten wird direkt mit extrem wenig Kalorien, extra Cardio, etc. gearbeitet und somit bleibt bei vielen dieser Frauen nach kurzer Zeit der Zyklus aus, und hormonelle Störungen treten auf", listet die 22-Jährige nur einige der heftigen Nachwirkungen der falschen Herangehensweise auf. Für sie sei es schwer zu ertragen, viele Frauen in den sozialen Medien zu sehen, die regelmäßig "Gewichtsschwankungen von 15 - 20kg" innerhalb weniger Monate durchleben.
Doch stört sie sich auch an den Bewertungskriterien, die bei vielen Bodybuilding-Wettbewerben vorherrschend sind. So seien viele oberflächliche und subjektive Eigenschaften wie Haare, Make-up oder das Outfit ausschlaggebend für den Erfolg. Die sportliche Leistung rücke dabei des Öfteren in den Hintergrund.
Influencerin Lea empfindet Mitleid für Frauen, die sich für den Bodybuilding-Sport derart quälen
Lea selbst könne es sich nur schwer vorstellen: "Mir wird es immer ein Rätsel bleiben, weshalb man sich von vollkommen fremden Menschen vollkommen subjektiv bewerten lassen will und dazu im Gegenzug so viel Gesundheit und Lebensqualität einbüßen muss", so die 22-Jährige weiter.
Frauen, die sich dennoch für diesen Weg entscheiden, rät sie schließlich, sich aus der Liebe zum Sport dafür zu entscheiden und keinesfalls aus dem Willen heraus Anerkennung und Anschluss zu erfahren.
Abschließend wünscht sie sich, dass angehende Wettkampf-Bodybuilderinnen stets "im Bewusstsein der Folgen für Körper und Psyche" an den Sport herangehen, "damit niemand bereuen muss", wie sie selbst schreibt.
Titelfoto: Montage: Instagram/LeaLovesLifting_official