Gewalt und Pyro: Hooligans verletzten mehrere Fans in Aue
Von Bernd Rippert
Aue - Das Sachsenpokal-Finale am Abend versank in einer Orgie von Gewalt. Vor allem randalierende Fans des FSV Zwickau sorgten fast für einen Spielabbruch beim FC Erzgebirge Aue. Drei Heimfans mussten verletzt ins Krankenhaus.
Es ging eigentlich nur um Fußball, um den begehrten Sachsenpokal. Doch für viele Besucher im Erzgebirgsstadion ging es nicht um den Sport, sondern um Gewalt und Hass auf den Gegner.
Vor allem die Zwickauer Gäste ließen es tüchtig "krachen", zum Leidwesen der 550 eingesetzten Polizisten. Schon zu Beginn des Spiels warfen Hooligans Feuerwerkskörper und Bengalos teilweise auf das Spielfeld.
Das Spiel mit dem Feuer wiederholte sich in der zweiten Halbzeit. Kurz vor Spielende musste der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen, da sich Fans beider Lager gegenseitig mit Pyrotechnik bewarfen.
Dabei wurden die drei Auer Zuschauer so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus kamen.
Die Polizei kesselte anschließend rund 100 Zwickauer ein, um die Personalien festzustellen. "Es besteht der Verdacht, dass sich darunter mehrere Personen befinden, die Pyrotechnik geworfen haben", sagte Polizeisprecherin Jana Kindt.
Die Polizei ermittelt gegen diese Personen wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Bis zum späten Abend schrieben die Beamten zehn Anzeigen gegen Besucher des Spiels. Die Gründe:
Drogenbesitz, Beleidigung, Raub eines Auer Fan-Schals (Polizei nahm den Täter, 44, mit), Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen - Hitler-Gruß und Sieg-Heil-Ruf - durch Zwickauer (34), vier Mal Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz (ein Pyro setzte eine Gästetoilette in Brand), gefährliche Körperverletzung und Vermummung.
Um die Abreise der 7.500 Fans zu sichern, sperrten die Polizeibeamten aus Chemnitz, Zwickau, Dresden, Leipzig und der Bereitschaftspolizei die B 169.
Übrigens: Das Fußballspiel zwischen FC Erzgebirge Aue und FSV Zwickau endete 1:0.
Fotos: Bert Harzner, Fotostand, Picture Point
Titelfoto: Import