Gewalt, Drogen, Gruppensex: Flüchtiger Sektenführer in Argentinien gefasst
Buenos Aires (Argentinien) - Seine Anhänger halten ihn für ein göttliches Wesen, doch seine Taten sorgen für Entsetzen. Der berüchtigte Sektenführer Konstantin Rudnew (57) ging der argentinischen Polizei ins Netz.

Vor mehr als 30 Jahren gründete er die Horror-Sekte Ashram Shambala, zwang seine Anhänger zu unvorstellbaren Dingen und predigte eine krude Mischung aus östlicher Philosophie und dem Glauben an UFOs.
Jetzt wurde der flüchtige Sektenführer, der sich selbst "Außerirdischer vom Sirius" nennt, in den argentinischen Anden festgenommen. Das berichtet die Zeitung El País.
Im Anwesen der Sekte traf die Polizei mehrere unterernährte Menschen an. Außerdem wurden neben Reizwäsche und Sexspielzeug auch reichlich Kokain-Tabletten, andere Drogen sowie Bargeld sichergestellt.


Ashram Shambala: Anführer endlich festgenommen
In seiner Heimat Russland ist Rudnew kein unbeschriebenes Blatt, berichtet das Investigativ-Medium Meduza.
Ende der 1980er-Jahre gründete er seine Organisation, behauptete, ein göttliches Wesen zu sein. Mal nannte er sich "Außerirdischer vom Sirius", mal "Großer Schamane" oder auch "Embryo, der durch ein UFO auf die Erde kam". Bis zu 20.000 Menschen sollen sich seiner Sekte zeitweise angeschlossen haben. Seine vermeintlichen Weisheiten schrieb Konstantin Rudnew in seinem Buch "Der Weg des Narren" nieder.
Doch bei Ashram Shambala herrschte ein grausames Regime. Seine Anhänger ließ er systematisch hungern, die weiblichen Mitglieder zwang er zum Sex, auch an Minderjährigen soll sich der studierte Ingenieur vergangen haben. Wer nicht spurte, dem wurde Gewalt angetan. Regelmäßig soll der Scharlatan seine Anhänger zudem unter Drogen gesetzt haben. 2014 wurde der Sektenführer zu zehn Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Entlassung setzte Rudnew sich mit seinen fanatischsten Anhängern nach Montenegro ab.
Doch dort ermittelte schon bald die Polizei gegen ihn. Der 57-Jährige soll weitere Anhänger in Russland rekrutiert und nach Montenegro gebracht haben, wo er vorgab, Yoga-Kurse zu organisieren. Doch statt Erleuchtung zu erlangen, mussten die Frauen an Sex-Orgien teilnehmen. Die widerlichen Aufnahmen verkaufte er im Internet. Die Polizei des kleinen Balkanstaates sprach von "Ritual-Pornografie".
2024 floh Rudnew Hals über Kopf aus Europa, nachdem die Polizei gegen seine Gruppe vorgegangen war. Mehrere Personen wurden damals verhaftet.


Sektenführer wollte Baby von 22-Jähriger
Die Polizei kam der Sekte auf die Schliche, als zwei Sektenanhänger eine halb verhungerte 22-Jährige im Krankenhaus der abgelegenen Altenstadt Bariloche vorstellten, berichtet das Newsportal Infobae.
Das Krankenhauspersonal ging von Menschenhandel aus, die Polizei griff durch.
Als die junge Frau aus den Klauen der Sekte gerettet wurde, war sie hochschwanger, sie hat inzwischen entbunden. Beim Vater soll es sich um den Sektenführer handeln. Konstantin Rudnew erhoffte sich offenbar, durch ein Baby ein dauerhaftes Bleiberecht in Argentinien erwirken zu können. Das Mädchen wurde zuvor von Rudnews Kultisten von Russland nach Argentinien gebracht.
"Der Außerirdische vom Sirius" wurde mit sechs Begleiterinnen am örtlichen Flughafen festgenommen und sitzt jetzt im Knast.
Titelfoto: PR/Aschram Shambala