Fußballspieler vergewaltigt schlafende Frau und fragt Team-Kollegen, ob sie mitmachen wollen
Wembley (England) - Dem englischen Fußballspieler Michael Emery wird vorgeworfen, eine schlafende Frau zweimal in einer Nacht vergewaltigt und Nacktfotos von ihr an seine Teamkollegen geschickt zu haben - mit der Frage: "Will jemand mitmachen?" Seit dieser Woche steht er deshalb vor Gericht.
Emery ist Ersatztorwart beim Warrington Rylands FC. Der 33-Jährige soll die Frau, deren Name aus rechtlichen Gründen öffentlich nicht bekannt gegeben wurde, in sein Hotelzimmer eingeladen haben, nachdem seine Mannschaft am 22. Mai 2021 im Wembley-Stadion gegen den Binfield FC gewonnen hatte, berichtet The Guardian.
Beide hätten zunächst einvernehmlichen Sex miteinander gehabt. Vor Gericht beschrieb die Frau den Angeklagten als "ziemlich langweilig" und "Vanilla", was vor allem in BDSM-Kreisen für einfachen Sex ohne Extras bezeichnet wird.
Deshalb schlief sie bald ein.
Sie sei wieder aufgewacht, als Emery sie "wirklich hart" in ihren linken Oberschenkel und eine Brust biss, erklärte sie weiter. Zweimal habe sie ihm gesagt, dass sie nicht mit ihm schlafen wolle, woraufhin er sie zweimal vergewaltigt haben soll. Der Sportler bestreitet die Vorwürfe.
Laut der Staatsanwältin habe das Opfer an diesem Abend "in acht Stunden sechs oder sieben Flaschen Bier getrunken" und war "fröhlich, aber nicht betrunken". Sie fuhr fort, dass Emery in jener Nacht zudem "ohne das Wissen der Frau Nacktfotos von ihr machte und diese kurz vor 4 Uhr morgens an seine Teamkollegen verschickte", und zwar in WhatsApp-Gruppenchats mit 70 Personen.
Angeblich schrieb er: "Möchte es noch jemand versuchen?" und fügte ein vor Lachen weinendes Emoji hinzu. Nach Aufforderung schickte der Fußballer angeblich ein weiteres Foto, das den Vaginalbereich der Frau zeigte.
Der Sportler wird verhaftet und streitet die Vorwürfe ab
Erst als die Frau nach Hause kam und ihren verletzten Körper im Spiegel sah, begann sie, die Ereignisse der vergangenen Nacht zu verarbeiten. Wie das Gericht erfuhr, vertraute die Frau zwei Freunden den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch an, bevor sie am 27. Mai 2021 ihren Hausarzt aufsuchte.
Ihre Verletzungen wurden begutachtet, Proben entnommen und der Betroffenen empfohlen, sich an eine Beratungsstelle für Opfer sexueller Übergriffe zu wenden.
Sie zögerte jedoch zunächst, die Angelegenheit der Polizei zu melden, da ihr die Statistiken zu Vergewaltigungsverurteilungen bekannt waren.
Sie änderte ihre Meinung schließlich, als sie erfuhr, dass Emery Nacktbilder von ihr geteilt habe, was sie in eine "sehr schlimme Lage" brachte und sich "nachteilig auf sie auswirkte", sagte die Staatsanwältin.
Die Frau zeigte Emery am 16. August 2021 an, er wurde rund drei Monate später, am 29. September, verhaftet. In einer schriftlichen Erklärung teilte er mit, dass er und die Frau dreimal einvernehmlichen Sex hatten und sie "keine Anzeichen von Unzufriedenheit" zeigte, als sie am nächsten Morgen sein Hotelzimmer verließ.
Außerdem behauptete er, von ihren Bissen blaue Flecken auf seiner Brust und seiner Leistengegend entdeckt zu haben. Die Vergewaltigung streitet er ab.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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