Frauen fett füttern: So verstörend ist der "Feeder"-Fetisch
Berlin - Zur Fetisch-Befriedigung ihres Freundes ließ sich Veronica fettleibig füttern, wog zwischenzeitlich stolze 180 Kilogramm. Eine neue Dokumentation gibt nun verstörende Einblicke in die sogenannte "Feeder"-Szene.

"Alles begann mit einem Match auf Tinder", erzählte die junge Frau, die aufgrund einer Schlauchmagen-Operation inzwischen deutlich abgenommen hat, in der am Montag veröffentlichten Dokumentation des YouTube-Kanals "Y-Kollektiv".
Sie, sowie weitere Betroffene, teilen in dem dreißigminütigen Film ihre unfassbaren Geschichten über ihre Ex-Freunde, die es sexuell erregend fanden, ihre Partnerinnen zu mästen.
Erste Anzeichen für die ungewöhnliche Vorliebe ihres Gegenübers habe Veronica im Rahmen eines Dates erkannt, als ihr Tinder-Match ihren Bauch anfasste: "Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte." Damals brachte sie noch keine 180 Kilo auf die Waage, wurde von ihrem vorherigen Freund aufgrund ihres Gewichts dennoch unmenschlich behandelt: Weil sie "zu schwer" fürs Bett gewesen sei, habe er sie auf dem Boden schlafen lassen.
Wenige Zeit nach Beginn ihrer neuen Beziehung habe sich Veronica in der sogenannten "Feeder"-Szene wiedergefunden: Ihr neuer Freund fütterte sie, filmte dabei mit der Kamera und verkaufte die Videos seiner immer massiger werdenden Freundin über ein Profil namens "pink bubble pig" im Netz. Eines der Videos trug den brutalen Titel "Mein Weg zur Immobilität". Die Hälfte aller Einnahmen soll sich ihr Kerl selbst in die Tasche gesteckt haben.
Um ihre (Un)Gesundheit habe er sich stets besonders gut gekümmert: Wenn Veronica mal von der Couch aufstehen wollte, um das Licht auszumachen, habe er dies übernommen und gesagt: "Du bewegst dich zu viel." Teilweise habe sie täglich über 10.000 Kilokalorien zu sich genommen.
Das "Kuchen-Szenario" ist völlig verstörend

Auch die Gegenseite, die meist männlichen "Feeder", kommen in der Doku zur Sprache. Stolz erzählt ein anonymisierter Fetischist der Reporterin Carolin, dass das Füttern per Trichterschlauch der "extremste Weg" sei.
Die Reporterin trifft den "Feeder" gar zusammen mit einer Frau in einem Hotelzimmer, wo beide die Fütterungszeit mit einer Portion Geschlechtsverkehr kombinieren wollen. Im Vorfeld gehen sie gemeinsam einkaufen - und die Liste ist lang.
Alles dreht sich um Kalorien: Milch, Kekse und Kuchen liegen unter anderem im Einkaufskorb. Anschließend noch ein Halt bei McDonald's: Ein "Big Rösti", ein Schoko-Milchshake, zwei Chickenburger und zweimal Mayonnaise soll die Frau, die bei dem gesundheitsschädlichen Vorgang offenbar freiwillig mitmacht, im Rahmen des Liebesakts verschlingen.
Zurück im Hotelzimmer führt der vermummte Mann aus, worauf er besonders abfährt: das "Kuchen-Szenario". Dabei soll die Frau auf allen Vieren einen vor ihr liegenden Schokokuchen freihändig verzehren, während der Mann sie von hinten nimmt.
Reporterin startet Selbstversuch: Zehn Männer wollen sie mästen
Carolin von "Y-Kollektiv" startet ebenfalls einen Selbstversuch, meldet sich auf einer gängigen Plattform an, um selbst gemästet zu werden.
Bereits nach kurzer Zeit habe sie Kontakt mit zehn Männern gehabt, die ihr anboten, sie zu füttern. Um ihre gesundheitlichen Bedenken aus dem Weg zu räumen, soll einer gar damit geprahlt haben, ein eigenes "Programm" mit dem Titel "Fit und Fett" entworfen zu haben.
Zu einem Treffen mit den "Feedern" kam es nicht.
Titelfoto: Bildmontage: 123rf/prot56, Screenshot/TikTok/@geparke