Hygienekonzepte sollen Prostitution in Corona-Krise ermöglichen

Frankfurt am Main - Mit einem "Tag der offenen Tür" setzen sich mehrere Laufhäuser im Bahnhofsviertel von Frankfurt für ihre Wiedereröffnung in der Corona-Krise ein.

Die Corona-Krise führte im Rotlicht-Viertel von Frankfurt zu massiven Einnahme-Einbußen (Symbolbild).
Die Corona-Krise führte im Rotlicht-Viertel von Frankfurt zu massiven Einnahme-Einbußen (Symbolbild).  © dpa/Boris Roessler

So will das "Sex Inn" in der Taunusstraße an diesem Donnerstag (ab 10 Uhr) ein Hygienekonzept vorstellen, wie es auf seiner Homepage mitteilte.

Prostitutionsstätten müssen in Hessen seit Mitte März als "besonders infektionsträchtige Einrichtungen" geschlossen bleiben.

Das Eroscenter Taunusstraße 26 wendet sich ab dem frühen Nachmittag (14 Uhr) an die Öffentlichkeit. Bundesweit nehmen Lauf- und Freudenhäuser an dem Aktionstag teil.

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Anfang Juni hatte der Verwaltungsgerichtshof in Kassel den Antrag einer Bordell-Betreiberin aus Offenbach abgelehnt, die sich gegen die Pandemie-Beschränkungen des Landes Hessen gewehrt und ein Hygienekonzept vorgelegt hatte.

Die Schließung seien angesichts des "nach wie vor fragilen epidemiologischen Geschehens" sowie des für Bordelle typischerweise schnell wechselnden Aufenthalts von Personen gerechtfertigt und verhältnismäßig, befanden die Richter.

Corona-Krise verändert Prostitution: Straßenstrich boomt

Die Einschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie hatten im Frankfurter Rotlicht-Viertel zu massiven Einnahme-Einbußen geführt (TAG24 berichtete).

Allerdings wurden nur die Laufhäuser und Bordelle wegen der Corona-Krise geschlossen. Prostitution an sich wurde nicht verboten.

Eine Folge davon war, dass der Straßenstrich einen ungeheuren Boom erlebte (TAG24 berichtete).

Update, 14.25 Uhr: Hygienekonzepte sollen Prostitution in Corona-Krise ermöglichen

Die Prostituierte Ana sitzt mit Mundschutz in einem Zimmer des Laufhauses "Sex Inn" im Frankfurter Bahnhofsviertel.
Die Prostituierte Ana sitzt mit Mundschutz in einem Zimmer des Laufhauses "Sex Inn" im Frankfurter Bahnhofsviertel.  © Arne Dedert/dpa

Die Rotlicht-Betriebe in Frankfurt wollen ihre Wiedereröffnung trotz Corona-Pandemie erreichen.

"Wir sind in der Lage, ein Hygienekonzept einzuhalten", sagte Nadine Maletzki, Betreiberin des Laufhauses "Sex Inn" im Bahnhofsviertel am Donnerstag.

Dazu gehöre Fiebermessen vor dem Einlass, die regelmäßige Desinfektion aller Flächen und sanitären Einrichtungen sowie Maskenpflicht. Sie könne dafür sorgen, dass Freier ihre Kontaktdaten angeben. "Ich kann auch die Ausweise verlangen", sagte Maletzki.

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Seit 18. März müssen Prostitutionsstätten in Hessen wegen der Corona-Pandemie geschossen bleiben.

Maletzki hatte einen "Tag der offenen Tür" organisiert, um auf die Problemlage aufmerksam zu machen. An einem weiteren Standort in Frankfurt und anderen bundesweit waren ähnliche Aktionen geplant.

In einem Laufhaus arbeiten die Prostituierten als Selbstständige, sie mieten dort ein Zimmer. Im "Sex Inn" berichtete die Prostituierte Anna, dass sie derzeit gar keine Einnahmen habe. Sie sei froh, dass sie in dem Laufhaus wohnen und essen könne.

Titelfoto: Arne Dedert/dpa

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