Erschreckende Zahlen: Antisemitische Straftaten in Hessen extrem angestiegen

Wiesbaden - Zahlen förmlich explodiert! Der Konflikt im Nahen Osten hat auch Auswirkungen auf Hessen: Das Innenministerium registriert vermehrt antisemitische Straftaten.

Antisemitische Straftaten haben auch in Hessen massiv zugenommen. Ein Anstieg um 224 Prozenz zum Vorjahr wurde registriert.
Antisemitische Straftaten haben auch in Hessen massiv zugenommen. Ein Anstieg um 224 Prozenz zum Vorjahr wurde registriert.  © Andreas Arnold/dpa

In Hessen sind nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 insgesamt 143 antisemitische Straftaten registriert worden.

"Der Antisemitismus ist seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel wieder erschreckend sichtbar geworden", erklärte Innenminister Roman Poseck (54, CDU) auf dpa-Anfrage.

Im vergangenen Jahr wurden laut Innenministerium insgesamt 347 antisemitische Straftaten registriert; ein Anstieg um 224 Prozent zum Vorjahr. Das sei eine besorgniserregende Entwicklung, sagte Poseck. Vor dem Hintergrund der "Kampfhandlungen im Nahen Osten" stünden demnach sogar 1000 Straftaten zu Buche.

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Bei einem Großteil der Straftaten, etwa ein Drittel, handelt es sich um "Hasspostings" und Delikte wie Volksverhetzung, Beleidigungen und Bedrohungen, "nur eine vergleichsweise geringe Anzahl im unteren zweistelligen Bereich waren Gewaltdelikte.

Hessens Innenminister Roman Poseck (54) ist besorgt über die jüngste Zunahme antisemitischer Straftaten im Bundesland.
Hessens Innenminister Roman Poseck (54) ist besorgt über die jüngste Zunahme antisemitischer Straftaten im Bundesland.  © Helmut Fricke/dpa

Roman Poseck setzt sich für strenge Vorschriften hinsichtlich gängiger Parolen ein

Beispielhaft nannte das Innenministerium Fälle, bei denen Israel-Flaggen von Privathäusern und Fahnenmasten heruntergerissen und zerstört wurden oder die Bedrohung eines Kippa tragenden Mannes durch einen anderen Mann mit einem Messer und der Beleidigung "Fuck Jews, Fuck Israel".

Poseck forderte zudem strengere Vorschriften: "Die öffentliche und fortgesetzte Leugnung des Existenzrechts Israels auf unseren Straßen - auch durch die Parole "From the River to the sea" - muss ein Ende haben." Diese Parole sei Ausdruck einer antisemitischen Grundeinstellung.

Titelfoto: Andreas Arnold/dpa

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