Dresdner Rentner vor Gericht: Hat Opa Gerd seine eigene Enkeltochter sexuell missbraucht?
Dresden - Monatelang gab es keinen Grund, ihm zu misstrauen. Doch davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Gerd M. (65) soll vor drei Jahren seine eigene, damals elfjährige Enkeltochter missbraucht haben. Ihre Mutter (40) hatte sie während ihrer Wochenenddienste dort abgegeben.
Die Mama ist noch immer außer sich. "Ab 2019 war sie immer wieder bei ihm", berichtete sie vor dem Dresdner Landgericht.
"Damals ist sie auch gerne hingegangen." Doch an einem Freitag 2021 wollte die Kleine plötzlich nicht mehr zum Opa. "Sie sagte: 'Er macht komische Sachen mit mir'", so die Mutter. Unter einem Vorwand sagte sie dem Opa ab.
Die Tochter schilderte anschließend, dass er sie erst an den Brüsten begrapscht, später im Bett dann auch geküsst habe und mit dem Finger in sie eingedrungen sei. Und das mehrfach.
Gerd M. streitet alles ab
Der Opa selbst will davon nichts wissen. "Sie hat auf der Couch rumgealbert, ich habe sie weggeschoben und gestreichelt", sagte Gerd M. "Wie ein Onkel das macht."
Zusammen im Bett habe man zwar geschlafen, aber da sei nichts passiert. Dafür wirft er der Enkelin vor, ihm Geld gestohlen zu haben. Das hatte das Kind der Mutter auch gestanden. Allerdings soll sie das getan haben, um von ihm wegzukommen.
Die Tochter leidet noch heute unter den Vorfällen, musste zeitweise in die geschlossene Psychiatrie. "Er hat die Seele meines Kindes zerstört", schluchzte die Mutter unter Tränen.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Steve Schuster