Dresdner arbeitet, wo andere gerne Urlaub hätten...
Von Katrin Koch
Dresden - Alicudi ist eine nur 5,2 Quadratkilometer kleine Insel im Mittelmeer, 50 Kilometer von der Nordküste Siziliens entfernt. Nicht einmal 100 Menschen wohnen auf dem Vulkankegel. Einer von ihnen ist der Dresdner Schriftsteller Jens-Uwe Sommerschuh (56).
460 Meter über dem Meeresspiegel - 1000 alte Steinstufen hoch - schmiegt sich das Schreib-Domizil des Autors an den Fels. Es gibt keine Autos auf der Insel, nur Esel traben über die steinernen Wege.
„Meinen Strom produzieren Solarzellen. Mein Wasser schöpfe ich aus einer Zisterne“, erzählt Sommerschuh.
Auf der ganzen Insel gibt es nur ein Lokal, zwei Läden, einen Friedhof, eine Kapelle, eine Kirche, eine Grundschule - und keine Touristen!
Hier schreibt Sommerschuh - seit 15 Jahren, mit Blick aufs Meer. Von Wein beschattet, von Stille [&] Sonne verwöhnt. Seit einer Woche ist der Dresdner wieder auf „seiner“ Insel.
Diesmal nur zwei Wochen, denn die Premiere seines dritten Romans „Mimi“ (Dresdner Buchverlag, 14,90 Euro) steht an. Eine vertrackte, aberwitzige Geschichte auf 448 Seiten, die längst nicht ausreichen, um Mimi zu erklären. Die hält sich übrigens für eine Nachfahrin von Vincent van Gogh …
Am 28. Mai (15 Uhr) liest Sommerschuh in der Stadtbibliothek Dippoldiswalde aus „Mimi“. Am 9. Juni (20 Uhr) ist Buchpremiere in der „Schauburg“. Weitere Termine: 5. Juli (19.30 Uhr) Buchhandlung Findus (Schillerstr., Tharandt), 26. August (19.30 Uhr) Tom Pauls Theater Pirna.
Fotos: Sommerschuh
Titelfoto: Import