Sex mit intimen Fotos erzwungen? Ex-Freundin schwänzt Prozessauftakt
Plauen - Florian R. (22) steht seit dem heutigen Dienstag wegen dreifacher Vergewaltigung vor dem Amtsgericht Plauen (Vogtland).
Er soll 2022 seine Ex-Freundin (damals 16) zum Sex gezwungen haben - ansonsten würde er intime Bilder von den beiden veröffentlichen. Beim Prozessauftakt warf die Abwesenheit des mutmaßlichen Opfers Fragen auf.
Die Details der Anklage erschüttern: Der Maler-Azubi Florian R. soll zwischen 1. März und 29. April 2022 seiner Teenager-Freundin gedroht haben, Videoaufnahmen publik zu machen, auf denen beide Sex haben.
"Aus Angst vor der Veröffentlichung soll die Jugendliche sich daraufhin in zwei Fällen nicht gegen den Vaginalverkehr gewehrt haben", so das Amtsgericht Plauen.
Ende April 2022 soll der gebürtige Hamburger dann in der Plauener Wohnung seiner damaligen Freundin nochmals den Geschlechtsverkehr erzwungen haben. Vor Gericht bestritt der junge Mann die Vorwürfe.
Die Beziehung zwischen den beiden sei zwar immer wieder "toxisch" gewesen. Allerdings: "Es kam nie zu körperlichen Handlungen, die sie nicht wollte", erklärte R. am heutigen Dienstag.
Kein Verhör per Video möglich
Weil nur der Angeklagte am heutigen Dienstag gehört werden konnte, wurde das Verfahren von Richterin Ilona Stange (62) ausgesetzt.
Ursprünglich sollte auch die Ex-Freundin vernommen werden. Zur Verwunderung des Gerichtes erschien sie jedoch nicht. Verteidiger Herbert Posner (62) besteht darauf, dass der Teenager beim nächsten Mal vor Gericht erscheinen und nicht per Video aussagen soll.
Ein Grund hierfür: Laut Posner soll gegen das Mädchen ein Strafverfahren wegen falscher Verdächtigung gegenüber einem anderen jungen Mann laufen. Er wolle die Zeugin vor Gericht befragen, um ihre Körpersprache besser zu lesen.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, Robert Preuße