Dick Pic geschickt? Warum du Penisbilder nicht ignorieren solltest!
München - Die Mehrheit der Frauen zwischen Anfang 20 und Ende 30 haben schon mal ein Penisbild geschickt bekommen. Doch was, wenn man nicht darum gebeten hat? Einfach löschen?
Einer von vier männlichen Millennials hat bereits ein Penisbild verschickt. Das fand das Meinungsforschungsunternehmen Yougov mit einer Umfrage heraus.
Dabei stellt das ungefragte Versenden eines "Dick Pics" nach § 184 Nr. 6 StGB eine Straftat dar!
Doch die wenigsten machen etwas gegen die Porno-Bilder. Der Absender wird oft nicht einmal dem Netzwerkbetreiber gemeldet, geschweige denn wird eine Anzeige erstattet. Für den Täter bleibt seine Aktion damit meist ohne Konsequenzen.
Dabei dauert es kaum eine Minute, um tätig zu werden: Mit der von Münchnern angelegten Internetseite Dickstinction.com können Anzeigen gestellt werden, die die Behörden zur Strafverfolgung zwingen.
"Wir glauben, dass die konsequente Verfolgung solcher Straftaten ein Problembewusstsein schafft, abschreckend auf die Täter wirkt und damit hoffentlich dazu beiträgt, zukünftige Verstöße zu verhindern", heißt es im Kredo der Website.
2019 wurde ein Mann in Rostock zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er einer Frau über Facebook Penisfotos geschickt hatte. Die Frau bezeichnete das Urteil als Signal an alle Mädchen und Frauen: "Sie können sich wehren. Dafür haben wir ein Gesetz, das erfolgreich angewendet werden kann."
Anzeige erstatten: Das kannst Du tun, wenn Du ungefragt ein Penisbild geschickt bekommst
Wer ungefragt ein "Dick Pic" zugesendet bekommt, sollte es nicht einfach löschen, sondern handeln! Mit diesen vier einfach Schritten erstattest Du Anzeige:
1. Screenshot: Mache ein Bildschirmfoto vom ungewollten Foto, bestenfalls auch vom Gesprächsverlauf und dem Benutzernamen des Versenders.
2. Hochladen auf Dickstinction: Gehe auf Dickstinction.com, trag Deine Daten ein und lade die Screenshots hoch. Alle Daten bleiben dabei auf Deinem Browser und gehen nicht an den Host.
3. Anzeige downloaden: Lies Dir den angezeigten Hinweis durch und klicke auf "Bestätigen". Schon kannst Du die fertig formulierte Anzeige downloaden.
4. Abschicken: Schicke Deine Anzeige in einem frankierten Briefumschlag an die Adresse der zuständigen Staatsanwaltschaft.
Da manche nicht wissen, wer zuständig ist, wurde im Formular die Staatsanwaltschaft Berlin vorausgewählt. Wenn sie örtlich nicht zuständig ist, wird die Anzeige normalerweise an die zuständige Behörde weitergeleitet. Alternativ kannst Du die Anzeige bei einer Polizeistation in Deiner Nähe einwerfen oder die Adresszeile anpassen.
Bist Du Opfer sexueller Gewalt geworden, fühlst Dich aber nicht zu einer Anzeige bereit? Das >>Hilfsportal Sexueller Missbrauch des Bundesfamilienministeriums steht Dir zur Seite.
Unter 08002255530 findest Du kostenlos, anonym und jederzeit einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin.
Titelfoto: Björn Forenius/ 123RF