Bitcoin-Schatz ist 2,6 Milliarden Euro wert: Das könnte sich Sachsen jetzt alles leisten
Dresden - Der Freistaat ist plötzlich reich! Wie die Dresdner Generalstaatsanwaltschaft diese Woche bekannt gab, hat Sachsen durch den Notverkauf des Bitcoin-Schatzes 2,64 Milliarden Euro eingenommen.
Würde man die Summe in 100-Euro-Scheinen nebeneinander legen, könnte man knapp 23-mal die Welt umrunden!
Der Finanzminister darf sich schon jetzt über zusätzlich zehn Prozent des Jahreshaushalts freuen.
Wir haben mal nachgerechnet, was sich Sachsen jetzt so alles leisten könnte ...
A4 ausbauen
35 Kilometer geplanter A4-Ausbau - zwischen Nossen und Bautzen - sollen den Freistaat 300 Millionen Euro kosten.
Bislang zeigte sich die Landesregierung recht knausrig. Doch die Zeit knapper Kassen ist bekanntlich vorbei: Die komplette Sachsen-Strecke A4 - knapp 240 Kilometer - kostet demnach rund 2,06 Milliarden Euro, passt also locker ins neue Budget.
Gratis Schulessen
Laut einer Studie stauen sich 3,3 Milliarden Investitions-Euro für Schulsanierungen.
Heißt: Trotz Bitcoin-Schatz fehlen uns 660 Millionen dafür. Doch wenn unsere Kids schon in maroden Schulen lernen müssen, könnte der Freistaat wenigstens das Mittagessen (Durchschnittspreis 5 Euro) spendieren. Geht man von 200 Schultagen aus, könnte man alle Schüler gute sechs Jahre lang durchfüttern.
Neue Helis
Spätestens seit den verheerenden Waldbränden 2022 ist klar: Der Freistaat muss sich besser für solche Katastrophen wappnen.
Anfang des Jahres kündigte Innenminister Armin Schuster (63, CDU) an, Millionen für schweres Gerät ausgeben zu wollen. Unter anderem 60 Millionen Euro für drei neue Erkundungshubschrauber. Davon könnte sich Schuster nun knapp 132 Stück leisten.
Europameister
Den Aufstieg haben sowohl Dynamo als auch Aue knapp verpasst.
Damit's jetzt klappt, könnte der Freistaat aushelfen - und beiden Teams die EM-Rekordmannschaft der Spanier auf den Platz stellen. Deren Kader wird mit gerade mal 965 Millionen Euro gelistet. Mit dem restlichen Zaster wäre auch ein zweites Rudolf-Harbig-Stadion (43 Mio.) oder ein zweiter Umbau des Erzgebirgsstadions (20 Mio.) locker drin.
13 Frauenkirchen
Wahrzeichen, Mahnmal, Touristen-Magnet: Wer an Sachsen denkt, denkt auch an die Frauenkirche.
Unterm Bombenhagel gelitten und zerstört, unterm DDR-Regime liegengelassen, endete ihr Wiederaufbau 2005. Kosten: 197,7 Millionen Euro. Um den Tourismus auch außerhalb der Landeshauptstadt zu beleben, könnte der Freistaat in 13 weiteren Städten eine Kopie errichten.
Weiße Winter
Acht der zehn größten Skigebiete Sachsens liegen im Erzgebirge.
Wegen des Klimawandels hat die Tourismusregion mit immer weniger Schnee zu kämpfen. Doch mit dem Schatz könnte man mehr als 52.000 Schneekanonen kaufen, die die Pisten einschneien. Wenn sie für nur jeden Kilometer eine kaufen würden (Kosten ja gerade mal 1,62 Millionen), wäre deren Betrieb für die nächsten 125 Jahre garantiert.
10.000 Klinikbetten
Seit 1990 wurde jede vierte Klinik hierzulande geschlossen, das Gesundheitsministerium beziffert aktuell den Investitionsstau auf 300 Millionen Euro.
Mit einem Schlag hätte der Freistaat jetzt nicht nur die Möglichkeit, das Kliniksterben zu beenden. Nach Zahlen von Fachmagazinen, die die Kosten pro neu gebautem Krankenhausbett auf rund 200.000 Euro beziffern, könnte Sachsen um etwa 10.000 Betten aufstocken.
Kann gar nichts mehr schiefgehen ... oder?
Noch hat Sachsen ein Problem: Rein rechtlich gehört uns das viele Geld nicht.
Noch hängt es am Verfahren gegen die mutmaßlichen Betreiber der Porno- und Filmplattform "movie2k.to" vorm Leipziger Landgericht. Und dort muss ein (unabhängiger) Richter erstmal zu unseren Gunsten entscheiden, und zum Beispiel die geschädigten Filmfirmen ausklammern.
Ein Ende des Prozesses ist noch nicht in Sicht. Selbst wenn: An den Ermittlungen gegen "movie2k" waren neben der Generalstaatsanwaltschaft Dresden und dem hiesigen LKA auch das FBI aus den USA, eine Münchner IT-Firma und das BKA beteiligt.
Gerade die knappen Kassenwärter auf bundesdeutscher Ebene dürften nun auch die Hände aufhalten.
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