Achtung, Verbote! Diese Dinge solltet Ihr im Urlaub besser lassen
Deutschland - Malle-Urlauber aufgepasst: Seit 12. Mai gilt am Ballermann an der Playa de Palma, in Arenal und Magaluf Alkoholverbot in der Öffentlichkeit – und übrigens auch in Sant Antoni de Portmany auf Ibiza. Es soll schon Razzien gegeben haben. Doch auch anderswo sind Urlauber auf ihren Reisen teils skurrilen Verboten ausgesetzt.
Dabei gilt: andere Länder, andere Sitten.
Wer von Polizei oder Zoll erwischt wird, hat meist schlechte Karten.
Was Ihr weltweit unbedingt vermeiden solltet, damit Ihr keine teuren Strafen bezahlen müsst oder vielleicht sogar hinter Gittern landet.
In Singapur nicht spucken!
Der Stadtstaat Singapur legt besonders viel Wert auf Sauberkeit – und die gilt es mithilfe von zahlreichen Verboten aufrechtzuerhalten.
Schon Spucken in der Öffentlichkeit wird mit 1000 Singapur-Dollar (umgerechnet 684 Euro) Strafe geahndet. Kaugummis sind verboten, weil sie ausgespuckt Straßen und Verkehrsmittel verschmutzen können - Höchststrafe: 100.000 Dollar (knapp 68.500 Euro). Im Lift urinieren - 1000 Dollar. Viele Lifte haben Urin-Sensoren, die die Türen geschlossen halten, bis die Polizei eintrifft.
Auch vermeintliche Vergesslichkeit wird bestraft: Nach dem Toilettengang nicht gespült - 150 Dollar Buße.
"Obszöne" Lieder zu singen oder Worte zu fluchen sowie Pornografie (Bilder, Bücher, Filme) zu verbreiten, kann sogar drei Monate Haft, Geldstrafe oder beides einbringen.
Auf Vandalismus oder Graffiti sprühen stehen gleich mehrjährige Haftstrafen.
Sandiges Sardinien
Ein bisschen Urlaubssand als Erinnerung an die traumhaften Strände als Souvenir mit nach Hause nehmen? Kommt bloß nicht auf der beliebten Urlauberinsel Sardinien auf diese Idee! Denn was andernorts vielleicht gang und gäbe ist, gilt auf Sardinien als Straftat.
Ein besonders strenges Naturschutzgesetz macht "Diebstahl von Sand" zum strafbaren Delikt.
Jedes Jahr würden Touristen tonnenweise Sand, Steine und Muscheln als Souvenir von der Insel mitnehmen, begründet die Naturschutzbehörde ihre Strenge. Der Umweltschaden sei immens.
Setzt also Euer Projekt Traumurlaub nicht leichtfertig in den Sand. Immerhin drohen Sand- und Muschelräubern Geldstrafen von 500 bis 3000 Euro.
So wird Venedig noch viel teurer
Die Lagunenstadt verlangt neuerdings nicht nur fünf Euro "Eintrittsgeld" an Wochenenden. Es gelten auch hohe Strafgebühren für bestimmte "Verhaltensweisen zum Schutz von Stadt und Landschaft".
Wer erwischt wird, weil er auf dem Boden isst oder trinkt oder an Ufern, Gehwegen, Denkmälern, Brücken, Stufen, Brunneneinfassungen und Hochwasserstegen auf dem Boden sitzt oder liegt, blecht zwischen 100 und 200 Euro.
Wer in Kanälen badet, schwimmt oder ins Wasser springt, muss mit 350 Euro Strafgebühr rechnen. Mit nacktem Oberkörper oder in Badekleidung durch die Gassen spazieren, kostet 250 Euro.
Tauben und Möwen füttern: 25 bis 500 Euro. Abfälle wegwerfen oder liegen lassen: 350 Euro.
Sogar das Schieben (!) von Fahrrädern durch die engen Gassen wird mit 100 Euro bestraft.
Wer Steine klaut, kriegt Knast!
Ein Steinchen aus einer antiken Ausgrabungsstätte fehlt gerade noch auf ihrem Wohnzimmersims? Achtung, wer in Griechenland selbst kleinste Fundstücke von kulturellen Einrichtungen entfernt und mitnimmt, könnte das mit einem Gefängnisaufenthalt bezahlen!
Wer Antiquitäten kaufen und ausführen möchte, braucht immer eine Genehmigung.
Verteidigungssprays, die in Deutschland frei verkäuflich sind, sind ebenfalls verboten.
Auf der Insel Santorin dürfen laut Landwirtschaftsministerium nur noch Menschen unter 100 Kilo auf Eseln reiten - dort eine beliebte Touristenattraktion. Auf Druck von Tierschutzorganisationen wie "Help the Santorini Donkey" und "Donkey Sancturary" soll damit das Leben der Lastenesel erleichtert werden.
Keine Zärtlichkeit in Arabischen Emiraten
Küssen verboten, heißt es in Dubai & Co. Ein Küsschen in der Öffentlichkeit gilt hier nicht nur als unsittlich, sondern kann sogar mit Gefängnis bestraft werden. Also lieber auf den Schmatzer verzichten.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten sind Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit sowieso nicht gerne gesehen. Schon Händchenhalten auf der Straße sollten Paare besser unterlassen.
Nachtbaden ist ebenfalls verboten. Wird Sex zwischen Nicht-Ehepartnern nach einer gemeinsamen Nacht in einem Hotel angezeigt, kann es zu Haftstrafen oder Ausweisung kommen.
Bei Schmuggel und Handel mit Cannabis oder Kokain droht die Todesstrafe. Auch der in Deutschland gerade erlaubte Eigenkonsum kann mit mehrjährigen Haftstrafen geahndet werden.
Rasen in den USA? Keine gute Idee!
Bei Geschwindigkeitsbegrenzungen drohen in den USA hohe Bußgelder oder sogar Freiheitsstrafen.
Um Alkohol kaufen und trinken zu dürfen, muss man 21 Jahre alt sein. Auch Erwachsene müssen oft noch ihren Ausweis zeigen.
In der Öffentlichkeit darf Alkohol weder getrunken noch sichtbar getragen werden (Bierflaschen nach dem Einkauf deshalb mit einer Tüte verdecken).
In manchen Bundesstaaten wird sogar Telefonieren mit Freisprecheinrichtung im Fahrzeug mit Geldstrafe geahndet. Auf Hawaii darf man beim Überqueren der Straße nicht aufs Handy schauen - 99 Dollar Bußgeld.
Militärkluft wird in der Karibik bestraft
Vorsicht, bei Karibik-Kreuzfahrten steht der Inselstaat Trinidad und Tobago regelmäßig auf den Hafenplänen! Deshalb werden Kreuzfahrer gewarnt, bei Landausflügen keine Militärkleidung zu tragen.
Auch das Auswärtige Amt rät in seinen Reise- und Sicherheitswarnungen: "Militärähnliche Tarnkleidung jeglicher Art und Farbe (Camouflage) ist laut Gesetz dem Militär vorbehalten. Einfuhr, käuflicher Erwerb, Besitz und Verkauf sind strafbar und werden mit einer Geldstrafe nebst Beschlagnahme der Kleidung geahndet."
Ähnliche Verbote gibt es auch auf Barbados, Jamaika, Grenada und St. Kitts.
Auf Antigua drohen bei Missachtung 2000 Dollar Strafe oder schlimmstenfalls eine Gefängnisstrafe von einem Jahr!
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