Gefährliche Geldmaschine OnlyFans? "Manchmal habe ich Angst"

Frankfurt am Main - Für viele Frauen ist OnlyFans eine enorme Einnahmequelle. Doch hinter dem vermeintlich leicht verdienten Geld stecken auch jede Menge Tücken und mitunter auch Gefahren. Eben jene beleuchtet die ARD-Reportage "7 Tage...OnlyFans".

Chupz (29) gibt offen zu, dass sie sich des Geldes wegen bei OnlyFans angemeldet hat.
Chupz (29) gibt offen zu, dass sie sich des Geldes wegen bei OnlyFans angemeldet hat.  © HR/Laurin Schilling

In einem Geschäft für Dessous und erotisches Spielzeug trifft sich ARD-Reporterin Marie Isabelle mit Tätowiererin Chupz (29). So nennt sich die junge Content-Creatorin zumindest auf der weitestgehend für ihre einschlägig pornografischen Inhalte bekannten Plattform OnlyFans.

Seit einiger Zeit bietet die in einem Tattoo-Studio in Michelstadt (Odenwaldkreis) arbeitende Blondine allerlei Bild- und Videomaterial für ihre zahlende Kundschaft an. Davon könne sie mittlerweile so gut leben, dass ihr einstiger Hauptjob lediglich als Selbstverwirklichung und Ausgleich dient.

Den Weg in die bezahlte Online-Erotik fand sie, wie viele andere Frauen, aus der Motivation heraus ihr Einkommen aufzubessern: "Ich glaube, jedes OnlyFans-Girl würde lügen, wenn sie sagt, dass es nicht ums Geld geht", so die 29-Jährige.

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Einen anderen Antrieb könne es allein aufgrund der Fülle an Möglichkeiten, erotische Inhalte auf Portalen ohne Bezahlschranke hochzuladen, gar nicht geben. Dabei ist ihre Tätigkeit keinesfalls mit "ein paar Nacktfotos oder -videos aufnehmen und abkassieren" getan.

Von der Kamera wird Chupz zu einem professionellen Shooting begleitet. Wie und was sie alles von sich zeigt - für die Reporterin eindeutig zu viel. Und auch die Tattoo-Liebhaberin, die selbst sogar im Gesicht mit Körperkunst verziert ist, steigerte sich erst im Verlauf ihrer OnlyFans-Karriere.

OnlyFans als Quell der Angst? "Manche sind eben am Leben vorbei"

"7 Tage"-Reporterin Marie-Isabelle Vogler trifft sich für ihre Recherchen mit OnlyFans-Models.
"7 Tage"-Reporterin Marie-Isabelle Vogler trifft sich für ihre Recherchen mit OnlyFans-Models.  © HR/Laurin Schilling

Zwar stieg sie bereits mit explizit freizügigen Aufnahmen auf ihrem Account ein, mittlerweile drehe sie aber auch Videos mit Spielzeugen und Selbstbefriedigung. Geschuldet ist das einzig und allein der Tatsache, dass ihre Einnahmen sonst wohl schlagartig in den Keller gegangen wären.

Zu schnell sieht sich die zahlende Kundschaft, die monatlich für derartige Einblicke zur Kasse gebeten wird, am Gewohnten satt. Ob sie noch weiter gehen und bald männliche Drehpartner miteinbeziehen wird, lässt sie offen. Während "7 Tage" viele positive Aspekte finanzieller Natur beleuchtet, richtet das Reporter-Team auch einen klaren Fokus auf die Schattenseiten.

Diese sind auch Chupz nicht unbekannt: "Manchmal habe ich Angst", leitet sie ein und erklärt, dass einige ihrer OnlyFans-Kunden ihre Wohn- und Arbeitsadresse kennen. Bei einem Neukunden könne es dann schon durchaus vorkommen, dass dieser sie über ihre zweite Karriere bis ins letzte Detail ausfragt.

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Auch erschreckende Nachrichten sind der 29-Jährigen nicht fremd. So schrieb ein User ihr, dass er sie an einem bestimmten Tag abholen wolle, sendete ihr zudem Fotos von Sado-Maso-Gerätschaften und äußerte weitere, wilde Fantasien: "Manche sind eben am Leben vorbei", so das recht nüchterne Statement der Hessin.

Personen, die ohnehin Angst davor hätten, dass ihr "dunkles Geheimnis" ans Licht kommen könnte, rät Chupz eindringlich von einem Nebenverdienst auf OnlyFans ab. Sie selbst sieht bislang aber noch mehr Licht als Schatten.

Die ARD-Reportage "7 Tage...OnlyFans" kann aktuell jederzeit über die Mediathek des Senders gestreamt werden.

Titelfoto: HR/Laurin Schilling

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