1. ESC-Halbfinale: Die Verrückte, die Nackte und der große Favorit
Malmö (Schweden) - Crazy, scary party: Am heutigen Dienstag steht das 1. Halbfinale beim "Eurovision Song Contest" (ESC) an. TAG24 gibt Euch einen Überblick, wer die besten Chancen aufs große Finale hat - und wer die Mega-Show am Samstag wohl verpasst.
Zehn der 15 Acts schaffen es ins Finale. Zwischenzeitlich performen auch die dafür bereits qualifizierten Big-Five-Länder Deutschland (Isaak - "Always On The Run") und Großbritannien (Olly Alexander - "Dizzy") sowie Gastgeber Schweden (Marcus & Martinus - "Unforgettable") außerhalb der Konkurrenz.
1. ZYPERN | Silia Kapsis | "Liar"
Den ersten Auftritt des ESC-Jahres hat direkt das Küken. Silia Kapsis (17), eine in Sydney geborene Jugendliche mit Wurzeln in Griechenland und Zypern, vertritt die Nation im Mittelmeer mit ihrer Partynummer "Liar". Mit sehenswerten Dancemoves und viel türkiser Farbe will sie sich direkt in den Köpfen der Zuschauer und -hörer festsetzen.
TAG24-Chance aufs Finale: 70 Prozent
2. SERBIEN | Teya Dora | "Ramonda"
Einen harten Cut gibt es danach, da mit Serbiens Teodora Pavlovska (32) und "Ramonda" eine Ballade folgt, in der die 32-Jährige ihr mystisches Stück vorträgt - und dabei phasenweise auf einem Felsen sitzt.
TAG24-Chance aufs Finale: 50 Prozent
3. LITAUEN | Silvester Belt | "Luktelk"
Ziemlich gut sieht es auch in diesem Jahr wieder für Litauen aus. Silvestras Belte (26) wird mit Nasenschmuck, Lockenkopf und viel Bass Jury und Zuschauer überzeugen und auch Samstag seinen großen Auftritt haben.
TAG24-Chance aufs Finale: 85 Prozent
4. IRLAND | Bambie Thug | "Doomsday Blue"
Der wohl furchteinflößendste Beitrag der vergangenen Jahre kommt aus Irland. Das - zusammen mit Schweden - erfolgreichste ESC-Land kam bei acht der jüngsten neun Teilnahmen nicht mal ins Finale. Der letzte Sieg liegt schon 28 Jahre zurück. Mit Horror-Bambie und vor allem viel Mut zum Außergewöhnlichen wird es sicher wieder etwas.
TAG24-Chance aufs Finale: 95 Prozent
5. UKRAINE | alyona alyona & Jerry Heil | "Teresa & Maria"
Sehr holprig und weit weg von Perfektion verlief der nationale Vorentscheid für das favorisierte Duo Aljona Olehiwna Sawranenko (32) und Jana Oleksandriwna Schemajewa (28) in Sachen Ton, Gesang und Performance. Dennoch werden den zwischenzeitlichen ESC-Top-Favoritinnen große Chancen auch am Samstag zugerechnet.
TAG24-Chance aufs Finale: 100 Prozent
6. POLEN | Luna | "The Tower"
Unser Nachbarland hat mit der Wahl von Lunas Radiopop-Turm einen großen Fehler begangen - finde ich zumindest. Justyna Steczkowskas (51) "Witch(er) Tarohoro" hätte die Finalchancen um ein Vielfaches vergrößert. So hilft nur Hoffen und Bangen - mit zwei Türmen auf einem Schachbrett stehend.
TAG24-Chance aufs Finale: 20 Prozent
7. KROATIEN | Baby Lasagna | "Rim Tim Tagi Dim"
Mit den besten Quoten auf den ESC-Gesamtsieg ist das Halbfinale für Marko Purisic (28) alias Baby Lasagna nur ein Zwischenschritt. "Rim Tim Tagi Dim" ist wild wie Finnlands "Cha Cha Cha" aus dem Vorjahr, hat nur einen deutlich sinnhafteren Text, in dem es um das Verlassen der Heimat geht.
TAG24-Chance aufs Finale: 100 Prozent
8. ISLAND | Hera Björk | "Scared Of Heights"
"Angst vor Höhe" hat ESC-Diva Hera Björk (52), ganz besonders in diesem Jahr. Denn ihr leider superlangweiliges, wenn auch gute Laune verbreitendes Stück wird es höchstwahrscheinlich nicht ins Finale schaffen. Ein harter Schlag, wenn man von ganz oben auf den harten Boden der Realität aufschlägt.
TAG24-Chance aufs Finale: 0 Prozent
9. SLOWENIEN | Raiven | "Veronika"
Sex sells?! Mit einem Hauch von Nichts steht Sara Briški Cirman (28) alias Raiven mit langen blonden Haaren auf der Bühne, performt mit fünf Tänzerinnen und Tänzern das dramatische "Veronika". Dürfte eng werden, ich hätte sie aber gern im Finale.
TAG24-Chance aufs Finale: 50 Prozent
10. FINNLAND | Windows95man | "No Rules"
Da wollte jemand das "Cha Cha Cha" seines Landsmannes Käärijä übertrumpfen: Mit einer für Kopfschütteln und Staunen sorgenden Bühnenshow, zeitweise nur mit einem hautfarbenen Slip bekleidet und mit herumwirbelndem Pyro-Regen hat sich Teemu Keisteri (38) durch ein exorbitantes nationales Zuschauervoting nach Malmö katapultiert. Finalteilnahme so gut wie sicher.
TAG24-Chance aufs Finale: 90 Prozent
11. MOLDAU | Natalia Barbu | "In The Middle"
Obwohl ich das Lied mag, wird Moldaus Beitrag höchstwahrscheinlich keinen Platz im großen Finale am Samstag haben. Der 44-jährigen Natalia Barbu hilft da auch keine Geigenkunst - in den Proben ganz allein auf der großen Bühne stehend.
TAG24-Chance aufs Finale: 15 Prozent
12. ASERBAIDSCHAN | Fahree feat. Ilkin Dovlatov | "Özünlə Apar"
Auch wenn die Wettquoten eine andere Sprache sprechen: Fakhri Ismayilov (29) und Ilkin Dovlatov (33) gehören ins Finale und hätten in ihrem "Özünlə Apar" gern noch mehr aserbaidschanische Textzeilen verarbeiten können. Zwei offene Hände stehen als Plastiken auf der Bühne - ein Fingerzeig in Richtung Finale?
TAG24-Chance aufs Finale: 80 Prozent
13. AUSTRALIEN | Electric Fields | "One Milkali (One Blood)"
Mit dem - meiner Meinung nach - leider schwächsten Lied seit seiner erstmaligen Eurovision-Teilnahme 2015 ist der ESC-begeisterte Kontinent weit weg davon, mit seiner Hommage an ein australisches Ureinwohnervolk einen sicheren Finalplatz zu bekommen. Wird seeehr eng!
TAG24-Chance aufs Finale: 10 Prozent
14. PORTUGAL | Iolanda | "Grito"
Portugal traut sich immer viel. So auch 2024 wieder. Iolanda Costa (29) überzeugt mich allerdings mit Tänzerinnen und Tänzern in weißen Gewändern und mit durchsichtigen Stoffhauben über den Köpfen nicht.
TAG24-Chance aufs Finale: 30 Prozent
15. LUXEMBURG | Tali | "Fighter"
Erstmals seit 1993 nimmt Luxemburg wieder am weltweit wohl größten Musikevent teil. Tali Golergant (23) singt auf Französisch und Englisch, das Lied ist rhythmisch, klingt gut. Und wird aufgrund des Comebacks vielleicht ein paar Extra-Punkte der Jury bekommen.
TAG24-Chance aufs Finale: 40 Prozent
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Eurovision Song Contest: TAG24-Prognose zum 1. Halbfinale
TAG24 als Alleinentscheider würde die zehn Finaltickets an Zypern, Serbien, Litauen, Irland, die Ukraine, Kroatien, Slowenien, Finnland, Aserbaidschan und Luxemburg vergeben.
Das erste ESC-Halbfinale wird am Dienstag (7. Mai) ab 21 Uhr bei ONE, in der ARD-Mediathek und von eurovision.de übertragen.
Titelfoto: Bildmontage: Corinne Cumming/EBU (1) ; Sarah Louise Bennett/EBU (2)