Große Inventur im Dresdner Zoo: Sind denn noch alle da?

Dresden - Tiere zählen ist wie Detektivarbeit. Besonders, wenn sie flink, winzig oder einfach zu gut getarnt sind!

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke) füttert Binturong-Männchen Roquefort mit leckerem Obst.
Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke) füttert Binturong-Männchen Roquefort mit leckerem Obst.  © Eric Münch

Im Dresdner Zoo ist die große Inventur abgeschlossen. Zum Glück sind alle Tiere noch da, wo sie sein sollen.

Insgesamt beherbergt der Zoo 205 Tierarten mit 1031 Exemplaren - plus X, denn manche Tiere lassen sich einfach nicht exakt erfassen.

Besonders die Chinesischen Baumstreifenhörnchen tricksen die Pfleger regelmäßig aus.

Zuchterfolg im Dresdner Zoo! Süße Nager sorgen für Nachwuchs
Zoo Dresden Zuchterfolg im Dresdner Zoo! Süße Nager sorgen für Nachwuchs

"Sie ziehen manchmal ihren Nachwuchs in irgendwelchen Bruthöhlen hoch und dann bekommt man gar nicht genau mit, wie viele nun wirklich rausgekommen sind", schmunzelt Senior-Kurator Matthias Hendel (42).

Die Erfassung der Zahl der wirbellosen Tiere gestaltet sich oft schwierig

Binturong-Weibchen Swantje ließ sich leichter auf die Waage locken als das Männchen.
Binturong-Weibchen Swantje ließ sich leichter auf die Waage locken als das Männchen.  © Eric Münch

Vor allem kleine wirbellose Tiere bleiben ein Rätsel - sie sind schlicht nicht zählbar. Bei den wirbellosen Tieren wird deshalb oft nur ein "+X" in die Bestandslisten eingetragen.

Auch im Aquarium wird es besonders knifflig. Viele Fische sind ständig in Bewegung, verstecken sich zwischen Pflanzen oder Felsen und der Nachwuchs geht oft ins Hundertfache. "Da müssen wir oft schätzen oder nur Bereiche zählen", erklärt Hendel.

Das Wiegen ist nicht minder spannend: Elefanten marschieren gewohnt gelassen auf die Waage, aber Glattotter brauchen eine kleine Extraportion Überzeugung. "Ein gut platzierter Fisch - und schon sind sie dabei", verrät Hendel.

Seltener Nachwuchs bei den Vikunjas
Zoo Dresden Seltener Nachwuchs bei den Vikunjas

Raubtiere hingegen nehmen sich Zeit: "Die überlegen immer etwas länger, bevor sie sich auf die Waage wagen." So dauerte es einige Zeit bis sich die zu den Schleichkatzen gehörenden Binturongs vom Tierpfleger locken ließen. Gerade bei nachtaktiven Tieren brauche man Geduld und vor allem leckeres Futter als Belohnung.

Im Jahr 2025 stehen im Zoo einige Änderungen bevor

Senior-Kurator Matthias Hendel (42) sprach über einige Herausforderungen, die es bei der Tierzählung geben kann.
Senior-Kurator Matthias Hendel (42) sprach über einige Herausforderungen, die es bei der Tierzählung geben kann.  © Eric Münch

2025 verspricht im Zoo aufregend zu werden.

Die Giraffenanlage wird erweitert - 300.000 Euro haben die Zoofreunde bereits gespendet, 80.000 kommen vom Zoo, der Rest soll noch zusammenkommen.

Das neue Orang-Utan-Haus ist bereits ein voller Erfolg.

Und nun geht es mit Photovoltaikanlagen weiter: Zwei Gebäude sollen umgerüstet werden, um 15 Prozent Energiekosten zu sparen.

Letztes Jahr kamen insgesamt rund 470.000 Besucher in den Zoo. Direktor Karl-Heinz Ukena (54) ist optimistisch, die Zahl zu steigern: "Wir hoffen auf ein starkes Jahr, wollen das Besuchererlebnis noch weiter verbessern!"

Titelfoto: Eric Münch

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