Mama wäre stolz! Niedliche Otter-Waisen wachsen und gedeihen
Dresden - Mama wäre stolz! Vor rund zwei Wochen musste der Dresdner Zoo bestürzt mitteilten, dass Glattotter-Weibchen Diyala (3) tot in der Innenanlage aufgefunden worden war.

Die berechtigten Sorgen der Tierpfleger um ihre vier Jungtiere sind der Freude über deren prächtige Entwicklung gewichen: Ein Blick hinter die Zoo-Kulissen zeigt die neun Wochen alten Otter-Racker beim täglichen Schwimmtraining.
Die Zähne sind schon da, neben der Milchflasche steht bereits Fisch auf dem Speiseplan. Zwischen 1200 und 1300 Gramm wiegen die jungen Glattotter, Tendenz täglich steigend!
"Nach dem Tod der Mutter hat die Umstellung von tierischer Milch auf Ersatzmilch sehr gut funktioniert. Jetzt steht auch noch Fisch auf dem Speiseplan und das Gewicht geht stetig nach oben", bilanziert Tierpfleger Matthias Hendel (42) zufrieden.
Tagsüber verlassen die vier Glattotter gemeinsam ihre Wurfbox und erkunden das Gehege, der Gang ins Wasser findet aber unter Aufsicht des Tierpflegers statt: "Otter können per se schwimmen, müssen aber lernen, wo es ins Wasser hinein und wo wieder hinausgeht, wie weit die Distanzen sind", erklärt Hendel.

Otter-Nachwuchs: In etwa vier Wochen sollen Jungtiere vollständig auf Fisch umgestellt sein

Otter-Vater und Witwer Ravi (3) geht am Nachmittag mit in die Wurfbox, übernachtet bei seinem Nachwuchs. Glattotter seien ihrem Wesen nach sehr soziale Tiere, "brauchen einander aber, um nicht asozial zu werden."
Bewusst getrennt wird Vater Ravi, sobald es an die Fütterung geht. Wenngleich sie putzig scheinen, Otter sind Raubtiere erklärt Tierpfleger Hendel: "Wenn wir dem Vater mit seinen Jungtieren beim Fressen zu nahe kommen, kann das wirklich gefährlich für uns Pfleger sein."
In etwa vier Wochen sollen die Jungtiere vollständig auf Fisch umgestellt sein, daraufhin auch in die Außenanlage kommen und damit für die Zoo-Besucher als erster deutsche Glattotter-Nachzucht zu sehen.
Entscheidend dafür sei aber keinerlei Zeitplan, sondern die "individuelle Entwicklung der Tiere", versichert Hendel.
Titelfoto: Zoo Dresden