Wo bleibt das Mahnmal am Altmarkt? Neugestaltung bereits vor einem Jahr beschlossen
Dresden - Vor einem Jahr ließ die Stadt in einer beispiellosen Aktion die Gedenkinschrift zum 13. Februar auf dem Altmarkt entfernen. Die anschließende Diskussion kam zu dem Ergebnis, dass eine Neugestaltung erarbeitet werden soll. Drei Wochen vor dem 80. Jahrestag des Bombeninfernos steht fest: Passiert ist kaum etwas.
Kulturpolitiker und Stadtrat Mario Schmidt (49, CDU) ist frustriert. In den Planungen der Verwaltung zum Gedenkjahr 2025 finden sich Gedanken zum Sowjetischen Ehrenmal auf dem Olbrichtplatz (Albertstadt) oder der Begegnungsstätte Alter Leipziger Bahnhof.
Nichts zu lesen ist dagegen von der Neugestaltung des Mahnmals auf dem Altmarkt. Dabei gab es seit Februar 2024 einen Ratsbeschluss, der innerhalb einer Frist von fünf Monaten genau das vom Beirat der Erinnerungskulturen einforderte.
Weder informierte die Verwaltung per Beschlusskontrolle über den aktuellen Stand noch findet sich eine Berücksichtigung im aktuellen Gedenkkonzept, kritisiert Schmidt.
"Es bleibt festzustellen, dass dieses Gremium offenbar zu groß ist, um effizient arbeiten zu können." Seine CDU-Fraktion macht nun Druck und fordert, "den Willen des Stadtrates nicht länger zu ignorieren". Beigeordnete sollten ihrer Informationspflicht nachkommen.
Klamme Kassen bei der Stadt: Für das Mahnmal fehlt das Geld
Die Verwaltung teilte auf Anfrage mit, dass der genannte Beirat zum Thema eine sechsköpfige Arbeitsgruppe gebildet habe. Ergebnisse präsentiert wurden aber noch keine.
Und es gibt noch ein größeres Problem: Für die Neugestaltung des Gedenkortes Altmarkt fehlt im Haushaltsentwurf 2025/26 das Geld.
Deshalb könnten keine großen Planungen oder Bauarbeiten bezahlt werden, hieß es aus dem Geschäftsbereich von Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke).
Titelfoto: Montage: PR, Holm Helis