Wir haben den Juwelenraub auf dem Kopf! Die verrückten Kreationen vom Dresdner Hutball
Dresden - Endlich konnten die Dresdner wieder zeigen, was sie auf dem Köpfchen haben - beim 25. Hutball im Parkhotel.

Vier Jahre - seit März 2019 - hatten Kappen, Strohhüte, Melonen & Co. in Kleiderschränken und Hutschachteln auf ihren Einsatz gewartet.
Etwas eingerostet allerdings war die Kreativität und Bastelfreude der rund 4000 Gäste, die an zwei Tagen durch die Nacht tanzten. Zu Recht sahnten drei Paare am Freitag die Preise als Bestbehütete ab.
Mit ihrem "Juwelenraub aus dem Grünen Gewölbe" ließen Christine und Roland Häcker jegliche Hutkonkurrenz hinter sich. "Tatsächlich hatten wir die Hüte für den Ball 2020 gebastelt", verrät das Paar, gekleidet als Einbrecher und August der Starke.
Während die Dame die brachialen Einbruchswerkzeuge wie Axt und Brechstange auf dem Kopf balanciert, funkelte der Herrenhut voller barocker Schmuckstücke - akribisch den geklauten Pretiosen mit Glitzersteinen nachgebaut.
Der Lohn dafür: Tickets für alle Filmnächte-Konzerte und zwölf Kästen Radeberger.

"Energiewende" und "Urlaubstraum" landen auf den Plätzen 2 und 3

Der "Energiewende" stellten sich Sylvia Schier (49) und Holger Raithel (51) aus Radebeul. Windrad, Biogas- und Solaranlage auf dem Damenhut sorgten dafür, dass im Haus auf dem Herrenhut Licht und Wärmepumpe angingen. "Wir haben beide Kopfbedeckungen miteinander verkabelt.
Unter dem Motto: Das Eine geht ohne das Andere nicht", erklärt Sylvia. "Wir haben vor zwei Monaten mit dem Hutbau angefangen" - mit dem Know-how der schon 2018 und 2019 Ballprämierten! Mit einer 3-Liter-Flasche Champagner können sie auf den zweiten Platz anstoßen.
Über Platz drei und Tickets für den Hutball 2024 freuten sich Anett (56) und Peter Krusche (57), die sich ihren Urlaubstraum auf den Kopf zauberten: ein Meer voller bunter Fische. "Lange konnten wir nicht verreisen, in diesem Jahr aber holen wir den Strandurlaub nach" - dann vermutlich mit Strohhut!


Kult-Entertainer Friedrich Liechtenstein (67, "Supergeil"), der durch die Nächte führte, überraschte übrigens mit einem Schwarzwälder "Bommelhut".
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel (2)