Wer hat den Wald an der Stauffenbergallee abgeholzt?

Dresden - Kahlschlag in der Dresdner Neustadt: Der private, aber nicht eingezäunte Stadtwald zwischen Holunderweg und Stauffenbergallee war über Jahre Erholungsfläche für viele Neustädter. Jetzt wurde die Waldfläche abgeholzt.

Stadtrat Torsten Schulze (52, Grüne) protestiert mit Anwohnern gegen die Abholzung.
Stadtrat Torsten Schulze (52, Grüne) protestiert mit Anwohnern gegen die Abholzung.  © Petra Hornig

Buchen, Ahornbäume, Robinien und Eichen: Teils 100 Jahre alte Bäume boten für Kinder Platz zum Spielen und für die Natur Raum zum Atmen.

Dennoch konnte jetzt völlig rechtens gerodet werden.

Laut Rathaus handelt es sich um Privatwald, der bewirtschaftet werden darf: "Es besteht keine Anzeigepflicht. Es ist davon auszugehen, dass die verbliebenen Stöcke 2022 wieder austreiben."

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Hintergrund der Fällung sei zudem kein Bauprojekt: "Die Waldfläche kann ohne Genehmigung keiner anderen Nutzungsart zugeführt werden. Eine Waldumwandlung ist nicht beantragt", so die Forstbehörde.

Laut Umweltamt hat der Eigentümer zudem "externe Gutachten zur Verkehrssicherheit und zur Waldbewirtschaftung eingeholt, welche die Fällmaßnahmen begründen".

Die teils etwa 100 Jahre alten Bäume konnten ohne Genehmigung gefällt werden
Die teils etwa 100 Jahre alten Bäume konnten ohne Genehmigung gefällt werden  © Petra Hornig

Stadtrat Torsten Schulze (52, Grüne) sieht Versäumnisse im Rathaus: "Das Neustadt-Biotop wurde meiner Kenntnis nach der Stadt zum Kauf angeboten. Die Verwaltung hätte bei dieser wichtigen Naturschutz-Fläche zugreifen müssen." Die Stadt verneint ein Kaufangebot.

Titelfoto: Montage: Petra Hornig (2)

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