Weniger Promis, mehr Tanz, keine Orden für Politiker: So anders wird der nächste SemperOpernball
Dresden - Weniger kostspielige Prominenz - dafür mehr Sachsen und Tanzvergnügen! Wo Semperoper draufsteht, soll künftig auch Semperoper drin sein. Das verspricht das neue Konzept für den Dresdner SemperOpernball. Nach dreijähriger Pause soll am 23. Februar 2024 wieder eine rauschende Ballnacht vor und in der Oper gefeiert werden.

Dafür hat sich der Ball-Vorstand neu um Ex-MDR-Unterhaltungs-Chef Wolf-Dieter Jacobi formiert - und wichtige Veränderungen angeschoben. "Das Programm wird auf 90 Minuten gestrafft", so Jacobi. "Die Preisverleihung wird auf maximal drei Preisträger reduziert."
Der Orden wird durch eine Skulptur aus Meißner Porzellan ersetzt, entworfen von Chefplastiker Jörg Danielczyk (70). Der Preis trägt künftig den Namen "Choros" (griechischer Tanz) und wird in den Kategorien Nachwuchs, Lebenswerk und Wissenschaft/Kultur/Sport vergeben. "Es werden keine Politiker mehr geehrt", betont Landtagspräsident Matthias Rößler (68), der dem Preis-Kuratorium vorsteht.
"Wir werden das Ballerlebnis in den Vordergrund stellen, es wird mehr Zeit zum Tanzen geben", versichert Jacobi. "Das Programm soll die künstlerische Exzellenz der Oper präsentieren", freut sich Kulturministerin Barbara Klepsch (57) etwa auf den Auftritt von Tenor Rolando Villazón (51).
Hollywood-Star Tom Wlaschiha (49, "Game of Thrones") wird die Ballnacht moderieren. "Mein Onkel sang 1985 bei der Wiedereröffnung der Semperoper im Freischütz mit. Nun selbst auf dieser Bühne zu stehen, ist mir eine große Freude."


2545 Tickets sind für den SemperOpernball zu haben

Ob er noch eine Moderatorin an seine Seite bekommt, steht noch nicht fest. Ebenso wenig, ob der MDR den rund zwei Millionen Euro teuren Ball live überträgt. "Wir werden Gespräche erst führen, wenn das komplette Konzept vorliegt", so Jacobi.
Sicher ist, seit Freitag gibt es 2545 Tickets für den Ball. Die Sitzplatz-Preise wurden leicht angehoben - auf 595 Euro bis 2495 Euro. Die 540 Flanierkarten dagegen kosten 35 Euro weniger als beim 15. Ball, nämlich nur noch 290 Euro.
Der Open-Air-Ball bleibt weiterhin eintrittsfrei. "Hier hoffen wir auf eine finanzielle Unterstützung von Stadt und Freistaat", so Jacobi.
Titelfoto: Fotomontage: dpa/Sebastian Kahnert, Thomas Türpe