Container-Dörfer: Druck auf OB Dirk Hilbert wächst
Dresden - Kaum ein Rathaus-Plan sorgt für so viel Diskussionen und Aufregung wie die neun Container-Dörfer für Asylsuchende in Dresden, die bis Herbst fertig werden sollen.
Viele Bürger fühlen sich überrumpelt und unzureichend informiert. Das soll sich am 31. März um 17 Uhr mit einer Info-Veranstaltung in der Dreikönigskirche ändern. Doch schon im Vorfeld gerät Dirk Hilbert (51, FDP) ins Kreuzfeuer der Kritik.
Denn der OB will selbst gar nicht daran teilnehmen. Stattdessen schickt er Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (46, Linke) vor, die sich mit weiteren Fachleuten in einer Podiumsdiskussion auch konkreten Bürgerfragen stellen soll.
"Dass sich Herr Hilbert als Erster Bürger der Stadt der Teilnahme an der Bürgerveranstaltung verweigert, ist nicht akzeptabel", kritisiert Linken-Fraktions-Chef André Schollbach (44). "Statt sich feige wegzuducken, möge er seine Verantwortung wahrnehmen und sich der Diskussion stellen."
Außerdem solle Hilbert zu den Sitzungen des Ortschaftsrats Schönfeld-Weißig und der Stadtbezirksbeiräte kommen, wo die Container Thema sein werden.
Auch SPD und Grüne fordern, dass Hilbert wenigstens in die Dreikönigskirche kommt. Mit einem Eilantrag im Stadtrat will die Linke den OB nun zur Teilnahme zwingen. Die Info-Veranstaltung kann auch per Livestream unter www.dresden.de/asyl verfolgt werden.
Titelfoto: Thomas Türpe, Petra Hornig