Wirbel um Gift-Kita: Eltern wollen Container für ihre Kinder
Dresden - Sie wollen nur das Beste für ihre Kinder. Trotzdem fordern die Eltern, deren Kinder in der Kita Heideland in Weixdorf betreut werden, dass ihr Nachwuchs weiter in einem Gebäude bleiben darf, das mit Schadstoffen belastet ist. Dessen Tage sind nämlich ohnehin gezählt, weil Anfang 2022 eine Generalsanierung beginnt.
Für die Bauzeit soll die Kita nach Dresden umziehen. Nun wurde allerdings eine teerhaltige Dichtungsschicht im Fußboden entdeckt, deren Ausdünstungen Krebs verursachen können.
Messungen haben Belastungen mit bis zu 21,3 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft ergeben. Die sind zwar nicht sofort gefährlich, ab zehn Mikrogramm muss laut Umweltbundesamt aber gehandelt werden.
Die Stadt als Eigentümerin und das Gesundheitsamt haben sich deshalb entschieden, das Gebäude nur noch bis Ende August zu nutzen und so lange mehr zu lüften.
Danach sollen 95 der insgesamt 145 Kinder für gut ein Jahr nach Langebrück umziehen ehe es für alle nach Dresden geht.
Hier sehen die Eltern und die Volkssolidarität als Träger der Kita aber viele Probleme: den Aufwand für die Betreuung an drei Standorten, die Kosten, den schlechten ÖPNV-Anschluss und die fehlende Betriebserlaubnis für Langebrück.
Eltern wünschen sich vorübergehend Container
"Wir haben Angst, dass wir bis August keine Lösung haben", sagen die Eltern. Hier gibt das Rathaus aber Entwarnung. Die Genehmigung sei bereits in Aussicht gestellt, ein Busshuttle zugesagt und zusätzliches Geld angekündigt, teilt der Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen auf Nachfrage von TAG24 mit.
Die Zeit bis zum Umzug nach Dresden durch den Einbau einer Lüftungsanlage zu überbrücken, wie es Eltern und Träger vorschlagen, sei dagegen nicht möglich. Die Luft wäre dann immer noch zu schlecht.
Lieber wäre den Eltern sowieso das Aufstellen von zwei oder drei Containern. "Dann könnte der Hort komplett in die Grundschule ziehen und im Altbau-Gebäude der Kita wäre genug Platz für alle Kinder", sagt Annett Wesolek (40) vom Elternrat. Dann könnten die trotz der Bauarbeiten in Weixdorf bleiben. Kurzfristig umsetzbar ist das aber wohl nicht.
Titelfoto: Ove Landgraf