Dresden - Da ist er: Gut drei Wochen vor Eröffnung des Striezelmarktes (27. November) traf nach mehrstündigem Transport aus Freital der Weihnachtsbaum auf dem Altmarkt ein. In den kommenden Tagen soll er geschmückt werden. Schon jetzt dient die rund 25 Meter hohe Nordmanntanne Einheimischen und Touristen als Fotomotiv.
Auf 100 Jahre schätzt die Verwaltung das Alter der "schön gewachsenen Nordmanntanne".
Besser weiß es Guido Stenzel (45): "Meine Mutter pflanzte die Tanne Anfang der 1980er-Jahre in unserem Kleingarten ein", sagt der Freitaler. "Wir wuchsen quasi mit dem Baum auf, stellten einen Pool davor auf."
Die Gartensparte (hieß "Zum Gurkenfaß") gibt es längst nicht mehr, mit der Nordmanntanne machte am Sonnabend einer der letzten "Zeitzeugen" für ein Neubauprojekt der Freitaler Wohnungsgesellschaft Platz.
"Ich freue mich, dass der Baum nicht umsonst gefällt wird und einen würdigen Abschluss erhält", so Stenzel.
Baum-Urteil zweier Brandenburger: "Bisschen kahl"
Ein Tieflader transportierte den Nadelbaum in die Innenstadt, manövrierte durch die enge Seestraße bis zum Altmarkt. Am Mittag warteten dort bereits Dutzende Schaulustige teils seit Stunden, um beim Aufbau des neuen Weihnachts-Wahrzeichens dabei zu sein.
Mittels Kränen wurde die Tanne aufgerichtet und von Baumpflegern am Stamm mit Motorsägen angespitzt, um sie in die Verankerung im Boden einzulassen.
Gegen 14 Uhr war das geschafft und das Team um den städtischen Abteilungsleiter Stefan Heilig (48) zufrieden.
"Ich finde ihn sehr schön", sagt Dieter Höpfner (88) aus Gruna, der am Sonntag erste Erinnerungs-Fotos am Altmarkt machte. "Ein schmucker Baum ist Tradition, gehört dazu."
Schön gleichmäßig gewachsen, aber ein bisschen kahl finden ihn dagegen Marvin Wittke (28) und Partnerin Lisa Fruntzek (28) aus Fürstenwalde (Brandenburg). Eine "kahle Schandfichte", die 2012 für bundesweiten Spott sorgte, ist der diesjährige Striezelbaum aber keinesfalls.