Macht der kurze Striezelmarkt unseren Glühwein teurer?
Dresden - Sei es wegen kulinarischer Highlights, erzgebirgischem Kunsthandwerk oder dem bunten Programm: Millionen Besucher strömen jährlich auf einen der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands. In diesem Jahr öffnet der Striezelmarkt jedoch erst am 29. November seine Pforten - so spät wie zuletzt 2017. Besuchern bleibt nicht nur weniger Zeit, sondern sie müssen auch mit höheren Preisen rechnen.
"Einige Händler denken über einen Preis von fünf Euro pro Tasse Glühwein nach. Aber wir bleiben an unserem Hoflößnitz-Stand bei 4,50 Euro", versichert zumindest Jörg Hahn (62) vom Dresdner Bio-Weingut. Dabei hofft Hahn nicht, dass ihm die späte Eröffnung Umsatzeinbußen beschert.
War der Striezelmarkt im Vorjahr noch ganze 32 Markttage geöffnet, sind es in diesem Jahr nur 26 ...
Je nachdem, an welchem Wochentag Weihnachten gefeiert wird, unterscheidet sich auch die Länge der Adventszeit. In diesem Jahr fallen Heiligabend und der vierte Advent jedoch auf denselben Tag.
Für den 589. Striezelmarkt hat das Konsequenzen: Da er immer an einem Mittwoch vor dem ersten Advent eröffnet wird, kommt es 2023 zum spätmöglichsten Beginn.
Eine Tasse Glühwein kostet inklusive Tassenpfand fast zehn Euro
Glühwein-Abfüllung bei Obstkelterei Heide läuft schon auf Hochtouren
Auch Tino Walcha (55), Chef der Obstkelterei Heide in Siebenlehn, glaubt als Produzent und Lieferant für Händler, dass in der Kürze die Würze liegt: "Im Vergleich zum Vorjahr, wo die Leute nach fünf Wochen Weihnachtsmarkt dann etwas marktmüde waren und wir auch Glühwein zurücknehmen mussten, hoffen wir, dass die Leute in nur vier Wochen Lust auf Glühwein haben und wir so viel verkaufen wie in den Vorjahren."
Die Erstauslieferungen für Ende November sind laut Walcha bereits raus. Und seine Glühwein-Abfüllung läuft auch schon auf Hochtouren.
Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, dpa/Philipp von Ditfurth