Google: Striezel View? Dresdens Weihnachtsmarkt bekommt einen digitalen Zwilling
Dresden - Der Striezelmarkt erhält als erster Weihnachtsmarkt der Republik einen digitalen Zwilling. Mit moderner Laser-Technik wurden alle Wege und Buden gescannt, was eine millimetergenaue Planung ermöglicht.
Künftig soll der Striezelmarkt so auch von der heimischen Couch erlebbar werden. Leuchtender Schwibbogen, geschmückte Striezel-Tanne, Marktstände mit Weihnachtssternen: Kein Detail bleibt auf dem digitalen Striezelmarkt verborgen. Dafür ging Vermessungsingenieur Axel Mayer (53) zwei Stunden lang alle Wege mit einem mobilen Laserscanner ab.
Das Gerät mit drehbarem Kopf sendete pro Sekunde 420.000 Laserstrahlen aus und sammelte so insgesamt mehr als vier Milliarden Bildpunkte ein. Besucher wurden herausgerechnet und sind nicht sichtbar.
"Der dreidimensionale Scan ermöglicht es, den Striezelmarkt virtuell zu begehen", sagt Matthias Hundt (53), der das Pionier-Projekt als Chef der Firma Sachsen Digital Consulting möglich macht.
Früherer Chef der Dresden Informationen lässt sonst digitale Zwillinge von Schulen erstellen
Für gewöhnlich lässt der Dresdner digitale Zwillinge von Schulen mit Klassenzimmern erstellen, für die es oft keine Grundrisse oder Baupläne mehr gibt.
Der frühere Chef der Dresden Information erstellte bereits eine virtuelle Karte des Striezelmarktes. Der digitale Zwilling ist die nächste Stufe.
"Damit kann die Stadt millimetergenau arbeiten und den Markt vermessen. Etwa ein Wegeleit- oder Sicherheitskonzept oder die Marktstand-Planung erstellen", so Hundt. "Natürlich wäre es auch eine tolle Werbung für den Striezelmarkt." Den digitalen Zwilling überlässt er jetzt der Stadt.
Zudem will Hundt auch eine interaktive Version entwickeln, mit der Besucher von der heimischen Couch aus mittels Computer oder Smartphone über den Striezelmarkt schlendern können.
Titelfoto: Sachsen Digital Consulting GmbH