Striezelmarkt Dresden: Diese Hütten-Chefs sind seit 30 Jahren dabei
Dresden - Eine "30" steht auf der Jubiläums-Schokolade, die der "Förderverein historischer Altmarkt Dresden e.V." vier Striezelmarkthändlern überreicht hat. Die Vereinsmitglieder feiern ein Jubiläum ihrer Händlertätigkeit auf dem 585. Striezelmarkt. Sie alle kommen immer noch jedes Jahr wieder und erinnern sich gern an alte Zeiten.
Markus Harich (54) von "Harich's Jagerhütt'n", der seit gefühlten Ewigkeiten seinen Winzerglühwein an der Striezeltanne verkauft, ist seit 1989 dabei.
Die Mauer war kaum gefallen, da zog es den Münchner nach Dresden.
Dort verkaufte er die ersten zwei Jahre Schals und Handschuhe. "Ich habe einen großen Marktschirm mitgebracht, den musste ich dann schmücken", erinnert er sich an die Order der damaligen Marktmacher.
Nach ein paar Jahren Schokofrüchten verkauft Harich seit 1998 Glühwein.
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Auch Karin Schneller (65) ist seit 30 Jahren dabei, mit glasierten- und Schokofrüchten.
Ihre glasierten Äpfel, die "der Renner" waren, verkaufte die Münchnerin 1989 in einer geliehenen Hütte.
"Es war alles improvisiert." Das bestätigt auch Katrin Hantsche (52) aus Großröhrsdorf.
Heute verkauft sie Pulsnitzer Lebkuchen. Nach der Wende fing sie mit Schals und Mützen an, die begehrt waren. "Jeden Tag habe ich alles verkauft." Mittlerweile hat sie ein Familienunternehmen mit zwei weiteren Hütten aufgebaut.
Spitzenmäßig findet auch die geborene Lüneburgerin Ingrid Necke (66) das jährliche Striezel-Spektakel: Sie hat noch kein Jahr mit ihrer Plauener Spitze auf dem Striezelmarkt gefehlt. Nach der Wende hat sie ihre Liebe zu Dresden entdeckt, sich "in Land und Leute verliebt" und ist heute Radebeulerin. Einig sind sich alle vier: Es war früher alles etwas komplizierter, aber irgendwie trotzdem sehr schön.