Stadträte haben entschieden: Tschüss, "Hüttenzauber"! Das kommt stattdessen auf den Postplatz
Dresden - Nach langem Hin und Her steht die Entscheidung fest: Auf dem Postplatz wird es vorerst keinen "Dresdner Hüttenzauber" mehr geben.
Stattdessen geht die zweijährige Konzession mit Option auf Verlängerung nun an einen Anbieter mit finnischem Weihnachtsmarktkonzept. Das sorgt bei einigen für Frust.
"Meine Kollegen und ich haben den Eindruck, dass sich hier geschmackliche Nuancen von Verwaltungsmitarbeitern durchgesetzt haben", poltert Holger Hase (47, FDP).
Das Stadtratsmitglied sitzt für seine Fraktion im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, hat die Entscheidung am Dienstag miterlebt.
"Die Stimmung war sehr aufgeheizt", erinnert er sich. "Das ist die falsche wirtschaftspolitische Entscheidung für Dresden."
Rathaus will Entscheidung nicht kommentieren
Rückblick: Zwölf Jahre lang hatte Sachsen-Unternehmer Nico Thierbach (41) mit seinem Weihnachtsmarkt im Aprés-Ski-Stil auf dem Postplatz das Sagen.
Die Zielgruppe waren vorwiegend jüngere Menschen. Das gefiel offenbar nicht jedem: Die Verwaltung wollte Thierbachs Markt schon im vergangenen Jahr absägen.
Das wurde damals durch einen Stadtratsbeschluss verhindert. Nun fiel das Votum im zweiten Anlauf und nach einer Jury-Bewertung mit klarer Mehrheit für das Finnen-Konzept und gegen den Hüttenzauber aus.
Aus dem Rathaus hieß es dazu: "Die Diskussion und Entscheidungsfindung der Räte fand im nicht-öffentlichen Teil des Ausschusses statt und wird entsprechend nicht veröffentlicht oder gar kommentiert."
Thierbach selbst und auch der finnische Gewinner waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Titelfoto: Bildmontage: PR/Hüttenzauber/Max Patzig, Steffen Füssel