Besuch im neuen Weihnachtsdorf am Postplatz: Hier fühlt sich Viola Klein wie zu Hause
Dresden - Ein Bummel über den ersten finnischen Weihnachtsmarkt auf dem Dresdner Postplatz ist für die finnische Honorarkonsulin Viola Klein (65) Ehrensache!
Aber nicht irgendwann, sondern am finnischen Nationalfeiertag probierte Dresdens bekannteste Charity-Lady am Mittwoch von Flammlachs und Glögi. Vor genau 106 Jahren erklärte Finnland seine Unabhängigkeit von Russland.
Stolz sind die Weihnachtsbäume auf dem kleinen Markt mit den weiß-blauen Flaggen geschmückt. Viola Klein sitzt in einem der beiden Lapplandzelte auf einer Holzbank mit Rentierfell.
"Gerade jetzt, wo Finnland seine Grenzübergänge zu Russland geschlossen hat, bekomme ich viele Anfragen von Russen, die über Finnland nach Russland einreisen wollen. Aber da kann ich nichts machen", sagt Viola Klein. "Ich verurteile den russischen Krieg gegen die Ukraine."
Viola Klein steht seit drei Jahren im diplomatischen Dienst Finnlands.
Klein schwärmt schon jetzt von den Eisstockbahnen
Zu ihren Aufgaben gehört es auch, der finnischen Kultur in Deutschland ein Podium zu geben. "Wir wollen das Weihnachtsdorf im nächsten Jahr deutlich ausbauen. Noch mehr Firmen, vielleicht auch ein Chor oder eine Tanzgruppe aus Finnland sollen sich hier präsentieren", stellt Viola Klein in Aussicht.
Schon jetzt schwärmt sie von den Eisstockbahnen und vom Angebot der zehn Hütten: "Lakritze, mit Minze gefüllte Schokolade oder Vollmilch mit Blaubeeren, finnischer Wodka ist der beste der Welt."
Marktchefin Olga Vallin (30) bietet Glögi (Glühwein) aus dem ostfinnischen Kloster Valamo an, zeigt stolz dicke Rentierfelle: "Wir legen Wert darauf, dass kein Tier nur für das Fell sein Leben lassen muss. Es wird komplett verarbeitet."
Zum Beispiel zu Wurst - auch die gibt es auf dem Postplatz. Der finnische Weihnachtsmarkt ist täglich ab 12 Uhr geöffnet.
Hohoho! Der "echte" Weihnachtsmann wohnt in Lappland
In Dresden öffnet der Weihnachtsmann täglich ein Fenster des Adventskalenders auf dem Striezelmarkt. Dafür nimmt er eine ziemlich lange Anfahrt auf sich - schließlich wohnt er in Nordfinnland, im lappländischen Ort Rovaniemi am nördlichen Polarkreis.
Die Legende von seinem Wohnsitz geht auf den in den 1920er Jahren populären finnischen Rundfunksprecher Markus Rautio (1891-1973) zurück.
Nach dessen Weihnachtsmärchen wohnt Santa Claus im Berg Korvatunturi (Ohrenberg), in dem er die Wünsche der Kinder aller Welt hören kann. Da der Berg an der russischen Grenze zu abgelegen war, wurde Rovaniemi zum Wohnsitz des Weihnachtsmanns erklärt - seit 1985 ist das dort beheimatete Weihnachtsmanndorf samt Postamt eine Touristenattraktion.
Neben Santa Claus ist hier auch das Internationale Sekretariat der Universität der Arktis ansässig.
Titelfoto: Norbert Neumann