Wasser aus Tschechien hilft der Elbe: Die Dresdner Dampferparade ist gesichert!
Dresden - Hiobsbotschaften aus allen Ecken der Republik: Die großen Flüsse Deutschlands sind von rasch fallenden Pegelständen betroffen. Besonders hart trifft es "Vater Rhein": In Emmerich (Nordrhein-Westfalen) erreichte der Wasserspiegel am Mittwoch erstmals das Rekordtief von null Zentimetern. An Dresdens Elbe sieht's dafür ganz gut aus - dank großer Wasserabgaben aus Tschechien.
Der Strom aus dem Riesengebirge hatte in der Landeshauptstadt am gestrigen Freitag einen Wasserstand zwischen 80 und 100 Zentimetern. Genug für die Binnenschifffahrt. Doch woher kommt bei so wenig Regen das ganze Wasser?
Die Antwort liegt in Tschechien. Dort sanieren die Behörden die Moldaukaskade - ein System von neun Stauanlagen. Die Moldau ist ein Neben- und damit Zufluss der Elbe.
"Durch Reparaturarbeiten an der Talsperre Orlik wurden dort große Mengen Wasser abgelassen", erklärt Pavel Jansa von der tschechischen Flussdirektion in Hradec Kralove.
Der Stausee Orlik (nahe der Stadt Pribram) ist mit über 700 Millionen Kubikmetern Wasser die größte Stauanlage der Kaskade. Die Arbeiten dort begannen Ende letzten Jahres und sollen bis 2026 andauern.
Bei der Sächsischen Dampfschifffahrt führt das zu riesiger Erleichterung. "Wir sind richtig happy über diese Umstände", strahlt Jochen Haubold (43), der nautische Leiter bei der Weißen Flotte.
Zwar ist auch hier die Fahrgastauslastung mit 60 bis 70 Prozent etwas unter dem Normalwert, doch durch den Einsatz von weiteren Schiffen müssen weder die Preise erhoben, noch die Anzahl der Tickets reduziert werden. Der Flotten-Dirigent: "Die Dampfparade kann stattfinden!"
Titelfoto: Povodí Vltavy und Robert Michael/dpa