Was den Altkanzler mit Dresden verbindet: Dieser Galerist macht Gerhard Schröder zum Kunstobjekt
Dresden - Lange nichts mehr von Gerhard Schröder (76) gehört! Nicht mal zu wichtigen deutsch-russischen Themen wie "Vergifteter Nawalny" oder "Pipeline Nordstream II". Doch nun kommt der Altkanzler gleich vielfach nach Dresden: als zentrales Objekt einer Kunstausstellung.
"Ich habe kurz überlegt, ob ich die Schau 'Artstream' nenne", ulkt Galerist André Döhring (54), um dann den tatsächlichen Titel bekannt zu geben: "K.u.K. - Kanzler und Kunst".
Voreröffnung ist am 29. September, richtig los geht's am 6. Oktober. Schauplatz ist seine noch namenlose, mitten in den ersten Corona-Monaten eröffnete Galerie an der George-Bähr-Straße nahe der Gedenkstätte Münchner Platz.
"K.u.K. beleuchtet drei Dresden-Bezüge von Schröder", so Döhring. "Über das Kanzlerporträt des Dresdner Malers Max Uhlig. Über das Thema Beutekunst. Und über Schröders Besuch der X. Kunstausstellung der DDR in Dresden 1987/88."
Dazu hat der Galerist tief gegraben. In Archiven und Sammlungen fand er Material zu Schröders Faible für Ostkunst und Künstler als solche, deren Nähe er gern sucht. Neben Uhlig (83) finden sich große Namen wie Jörg Immendorff (1945 bis 2007), Georg Baselitz (82) oder Markus Lüpertz (79).
Es entstanden elf Schautafeln, die neben Originalen gezeigt werden.
Ausstellungsbesuch (gratis) nur mit Anmeldung unter office@andredoehring.de.
Schröder selbst hat brieflich mitteilen lassen, dass er die Ausstellung besuchen wird. Nur der Termin steht noch nicht. Zeit hätte er anderthalb Monate. So lange soll "K.u.K." zu sehen sein. Danach präsentiert Döhring den nächsten Kunst-Politik-Mix: die Zeit des Malers Gerhard Richter (88) vor seinem Gang in den Westen als Staatsmaler in Dresden.
Titelfoto: Steffen Füssel