Warum Dresden jetzt in Nebenstraßen investiert: Millionen für Lärmschutz und Stadtklima
Dresden - Buckelpisten ade! Die Sanierung von Nebenstraßen nimmt in Dresden Fahrt auf. Barrierefreiheit, Lärmminderung und die Verbesserung des Stadtklimas sind das Ziel.
Fünf Millionen Euro hatte der Stadtrat mit dem Doppelhaushalt 2020/21 für die ersten sechs Projekte beschlossen, von denen fünf 2023 umgesetzt werden.
Eines davon ist die Riesaer Straße. Die Sanierung eines 340 Meter langen Teilstücks zwischen Großenhainer und Coswiger Straße soll im Mai fertig werden.
Das Kopfsteinpflaster ist herausgerissen und eingelagert. Gerade werden 2 040 Meter einer Ölleitung (die für die Kühlung einer Stromleitung diente) aus den 1970er-Jahren ausgegraben und zur Entsorgung in einem Container gesammelt.
In zwei Monaten wird davon nichts mehr zu sehen sein. Heller Asphalt wird die Bewohner vor Lärm schützen und zudem bis zu sechs Grad weniger heiß bei Sonneneinstrahlung werden.
"Nur notwendige Bereiche werden versiegelt", so Baubürgermeister Stephan Kühn (43). Die Parkplatzflächen neben der Fahrbahn werden deshalb mit alten Pflastersteinen belegt.
Im Herbst werden außerdem elf Säuleneichen gepflanzt. Baukosten: 244.000 Euro. Sollte die frisch asphaltierte Straße in der 30-km/h-Zone zur Rennstrecke werden, müsste über weitere "bauliche Maßnahmen" nachgedacht werden, so der Baubürgermeister.
Sanierungsbedarf bei vielen Straßen
Bislang eher stiefmütterlich behandelt, sind die Nebenstraßen längst keine Nebensache mehr. Eine Zustandserfassung hat ergeben, dass rund ein Drittel der Straßen Sanierungsbedarf aufweist, insbesondere Nebenstraßen. Dass lange zu wenig jenseits der Hauptverkehrsstraßen passierte, hat einen Grund.
"Das Nebenstraßennetz muss die Stadt aus eigenen Mitteln finanzieren. Es ist schwierig, dafür Fördermittel zu bekommen", erklärt CDU-Stadtrat Veit Böhm (57).
Jetzt hat die Stadt trotzdem noch einmal nachgelegt: Mit dem Doppelhaushalt 2023/24 beschloss der Stadtrat weitere 12,5 Millionen Euro für Nebenstraßen-Sanierungen. Von 39 Maßnahmen werden 18 noch in diesem Jahr begonnen.
Titelfoto: Holm Helis