Dresden - Ein Mann aus Eritrea lernte im ersten Job schneller Deutsch als im Sprachkurs – und fühlt sich nun zu Hause in Dresden!
Krieg, Armut und Unterdrückung sind Hauptgründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen und in Deutschland ein vermeintlich besseres Leben suchen.
Für viele endet die Reise in einer Geflüchteten-Unterkunft, wo Perspektiv- und Arbeitslosigkeit warten, solange das Bleiberecht nicht geklärt ist.
Auch Haylab Gebreyonas (34) hat sein Glück auf die Probe gestellt - und sich seine Zukunft in Dresden erarbeitet.
2016 verließt der Nord-Afrikaner sein krisengeschütteltes Heimatland Eritrea, damit auch Frau und Kind.
Zu Fuß ging es nach Äthiopien, danach mit Auto in den Sudan, von dort nach Libyen auf ein Schiff nach Italien: "Meine Familie hat 7000 Dollar für meine Reise gezahlt", sagt der Eritreer leise, mit Blick zu Boden.
Haylab Gebreyonas arbeitet nun in einer Reinigungsfirma
2018 München, seit 2020 in Dresden. 2022 der Glücksfall: Asyl für Gebreyonas. Erste Anstellung im Garten- und Landschaftsbau: "Das war harte Arbeit, aber ich habe schneller Deutsch gelernt als im Sprachkurs."
Nachdem die Garten-Firma dichtgemacht hatte, war er drei Monate lang arbeitslos, arbeitet seit März 2024 im Reinigungsdienst seiner ehemaligen Unterkunft. "Mein Haus ist jetzt in Dresden", so Gebreyonas glücklich - und meint damit 28 Quadratmeter mit Küche und Bad.
Ramona Halfaoui (57) leitet die Unterkunft der Firma European Homecare auf dem ehemaligen Robotron-Gelände, wird hier liebevoll Mama genannt: "Wir helfen jedem im persönlichen Gespräch und mit der Bürokratie. Es ist ein langer Kampf, aber Haylab hat es geschafft."
Nach Feierabend geht es am liebsten mit dem Fahrrad durch den Großen Garten: "Wir spielen dort Fußball mit Freunden." Wenn es wärmer ist, will Gebreyonas endlich ins Stadion zu Dynamo. Er hat es sich verdient.