Viele Fragen, keine Antworten: Anwohner fordern Verkehrskonzept für den Dresdner Fernsehturm

Dresden - Stadtoberhaupt Dirk Hilbert (51, FDP) braucht starke Argumente, wenn er Kritiker der geplanten Wiederinbetriebnahme des Wachwitzer Fernsehturms für das millionenschwere Tourismusvorhaben gewinnen will. Am Donnerstag dreht sich während einer Einwohnerversammlung alles um eine der größten Herausforderungen - das Verkehrs- und Mobilitätskonzept.

Anwohner Peter Berthold (82) war Mitte Oktober zur Fernsehturmvisite mit einer Eintrittskarte aus DDR-Zeiten erschienen.
Anwohner Peter Berthold (82) war Mitte Oktober zur Fernsehturmvisite mit einer Eintrittskarte aus DDR-Zeiten erschienen.  © RK

Das Expertenpapier soll aufzeigen, wie sich Dresdens "Spargel" verkehrstechnisch anbinden lässt und Besucherströme gelenkt werden. Eine Bürgerinitiative steht einem "massenhaften Straßenverkehr in enger und beruhigter Wohngegend" skeptisch gegenüber.

Laut Mitstreiter Jan Weigel (56) zeigte 2021 ein Versuch mit einem Bus die Problemlage deutlich auf. Anwohner wie Peter Berthold (82) plädieren deshalb dafür, an der Pappritzer Tennishalle einen Busstopp einzurichten und Besucher von dort mit einer Bimmelbahn zum Ziel zu bringen. Ein möglicher Eingriff in Grundstücke wäre so vom Tisch.

Der Fernsehturmverein wiederum setzt auf eine in den 60er-Jahren geborene Seilbahn-Idee und Parkmöglichkeiten in Bühlau. Doch die Kritiker sehen weiteren Klärungsbedarf.

Dresdens größter "Spargel" ist 252 Meter hoch. Seit 1992 wurden keine Besucher mehr in luftige Höhen befördert. Das soll sich nach einer millionenschweren Sanierung ändern.
Dresdens größter "Spargel" ist 252 Meter hoch. Seit 1992 wurden keine Besucher mehr in luftige Höhen befördert. Das soll sich nach einer millionenschweren Sanierung ändern.  © Holm Helis

Vieles steht noch in den Sternen

Im Fernsehturm herrscht großer Sanierungsbedarf. Statt "Luxusprojekt" plädiert eine Bürgerinitiative für die Einrichtung eines Museums samt Zeitslots.
Im Fernsehturm herrscht großer Sanierungsbedarf. Statt "Luxusprojekt" plädiert eine Bürgerinitiative für die Einrichtung eines Museums samt Zeitslots.  © Holm Helis

Wie soll sich der Betrieb eines Shuttlefahrzeugs rechnen? Und wo werden die Touristen ihre Notdurft verrichten? Nur zwei von einem Dutzend Fragen, die die Initiative im Vorfeld an den OB sandte.

Erfahrungen von Anwohnern aus der Zeit vor 1991, als das 252 Meter hohe Wahrzeichen Dresdens für die Öffentlichkeit noch zugänglich war, hätten letzteren Aspekt aufgeworfen.

Indes steht in den Sternen, ab wann der Turm wieder Gäste empfangen wird. Sowohl Stadt und Eigentümer als auch die Betreibergesellschaft wollten sich bei einem Nachbarschaftstag im Oktober nicht auf einen konkreten Eröffnungstermin festnageln lassen.

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Im nächsten Jahr soll zunächst das Planungsteam stehen, das dann mit seiner Arbeit startet.

Wer sich zur Versammlung (Donnerstag, 18 Uhr, Gasthof Weißig) anmelden möchte, kann das unter dresden.de/fernsehturm tun.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis

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