Viele Aufträge, neue Standorte: Elbe Flugzeugwerke im rasanten Steigflug
Dresden - Mit rund 160 Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die insgesamt mehr als 7000 Mitarbeiter beschäftigen, erwirtschaftet der Luftfahrtstandort Sachsen laut Wirtschaftsministerium einen Umsatz von etwa 1,4 Milliarden Euro im Jahr. Einen bedeutenden Teil davon - etwa 30 Prozent - erbringen die Elbe Flugzeugwerke (EFW), die derzeit eine große Kundennachfrage registrieren und schon bald expandieren wollen.
Das Unternehmen mit Sitz am Flughafen Dresden ist auf dem Weg zum Global Player und bereits heute Weltmarktführer bei der Umrüstung von Passagier- zu Frachtflugzeugen der Airbus-Familie.
Die EFW beschäftigen über 2000 Mitarbeiter und betreiben an ihrem Standort sechs Umrüstlinien, auf denen verschiedene Maschinentypen für ihr Zweitleben als Frachter fit gemacht werden.
Laut EFW-Chef Jordi Boto ist Dresden für das Unternehmen nur "die Spitze des Eisbergs", da heute 80 Prozent der industriellen Aktivitäten außerhalb der Landeshauptstadt stattfinden, wenngleich Beschlüsse dennoch in Dresden gefasst werden.
"Wir sind ein Unternehmen, das von Sachsen aus Entscheidungen trifft, die in die Welt hinaus gehen", sagt Boto. Die EFW hätten insgesamt neun Standorte außerhalb Europas - unter anderem drei Standorte in China und einen in Singapur.
Zudem soll es bald einen weiteren in der Türkei sowie zwei weitere in den USA geben.
Anzahl der Umrüstungen verdoppelt
Die Kundennachfrage sei in den letzten Jahren stark gestiegen.
Grund hierfür seien unter anderem das veränderte Konsumverhalten der Menschen, Unsicherheiten beim Schiffsverkehr sowie die logistischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.
Allein dieses Jahr will das Unternehmen mehr als 40 Flugzeuge weltweit umrüsten - 9 davon in Dresden. Eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr.
Die Umrüstung eines Flugzeuges kann - je nach Maschine - bis zu einem halben Jahr dauern. Ziel ist es, nicht nur die Lebensdauer der Flieger zu verlängern, sondern die Maschinen so nachhaltig wie möglich umzurüsten.
Dabei könnten künftig auch neuartige Antriebstechnologien sowie das CO2-neutrale Fliegen eine immer größere Rolle spielen.
Titelfoto: Montage: Robert Michael/dpa (2)