Verkehrszoff: ADFC will autofreies Terrassenufer in den Sommer-Wochen
Dresden - Geht es nach den Plänen des Rathauses, soll für Autofahrer auf dem Terrassenufer ab Ende Juni Tempo 30 gelten. Auch wenn die Maßnahme zu Testzwecken nur bis Oktober dauern soll, erhitzte das die Gemüter. Nun führt die seit Mittwoch geltende Sperrung (bis Sonntag) erneut zu Diskussionen.
So kritisiert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Dresden (ADFC), dass die Straße während des Christopher Street Days (CSD) auch für Fahrradfahrer tabu ist.
"Bei aller Sympathie für den CSD, finden wir diese Sperrung für den Radverkehr nicht toll", erklärt Club-Geschäftsführer Edwin Seifert (50).
Er regt an, die Sperrung auf die Haupteventzeiten zu beschränken. Aber nicht nur das: "Generell sollte die Stadt darüber nachdenken, das Terrassenufer temporär in den Sommerferien für den Autoverkehr ganz zu sperren."
Der Verkehr würde auch ohne das Terrassenufer funktionieren.
Der ADFC-Chef wirbt für die Idee, im Sommer aus dem autofreien Elbufer eine Flaniermeile für Fußgänger, Touristen und den Radverkehr zu machen.
Der ADFC will ein autofreies Elbufer, zumindest im Sommer
"Lasst die Finger vom Terrassenufer!", mahnt FDP-Chef Zatrow
Dass die Ufer-Magistrale einer Metropople durchaus einige Wochen vom Autoverkehr befreit werden kann, zeigt Paris.
Und in Dresden? Die temporäre 30er-Zone und jetzt die ADFC-Idee treibt so manchem Stadtrat von CDU und FDP Sorgenfalten ins Gesicht.
Für FDP-Fraktionschef Holger Zastrow (54) ist ob der Verkehrsversuche das Chaos vorprogrammiert: "Das Terrassenufer ist als wichtige Ost-West-Achse von zentraler Bedeutung für Dresden. Wer dort eingreift verursacht Dauerstau."
Zudem sieht er vor Ort keinen Mehrwert bei einer Sperrung für Autos. "Es gibt dort kaum gastronomische Angebote."
Zastrows Aufforderung ans Rathaus: "Lasst die Finger vom Terrassenufer!"
Die Stadtverwaltung ließ eine TAG24-Anfrage zum Verkehrszoff unbeantwortet.
Titelfoto: Montage: Eric Münch, Holm Helis, Thomas Türpe