Neun Monate nach Bus-Unfall: Schuldfrage weiterhin ungeklärt
Dresden - Diese verflixte Linie 11! Der Busunfall in der Dresdner Neustadt hat einen bitteren Beigeschmack. Erst zu Beginn des Jahres legte ein Bus derselben Linie keine zehn Kilometer entfernt ebenfalls an der Bautzner Landstraße eine Bäckerei in Schutt und Asche.
Im Januar gegen 2.15 Uhr verlor ein 39-jähriger Busfahrer die Kontrolle, krachte mit seinem Ersatzbus der Linie 11 frontal in die Hauswand der Feinbäckerei Richter (Hausnummer 139) und riss zudem einen Betonmast um, welcher die Oberleitung der Straßenbahn trug.
Der Busfahrer wurde durch die Wucht des Zusammenpralls in der Fahrerkanzel eingeklemmt und schwer verletzt: "Er kam zum Glück glimpflich davon und konnte nach kurzer Behandlung im Krankenhaus wieder nach Hause entlassen werden", berichtet DVB-Sprecher Falk Lösch (59).
Der Sachschaden damals betrug rund 200.000 Euro. Die Schuldfrage zum Unfall ist indes weiterhin ungeklärt.
Die Polizei verweist an die Staatsanwaltschaft: "In dem Verfahren haben wir beim Amtsgericht den Erlass eines Strafbefehls beantragt." Ausgang offen.
Bäckerei Richter: Für den Baustart fehlt noch ein Gutachten
Bis heute, neun Monate später, kämpft der betroffene Bäckermeister Stefan Richter (49) mit den Konsequenzen.
"Die Baugenehmigung wurde im August erteilt, Baustart sollte auch im August sein, aber es fehlt immer noch ein Gutachten."
Nach dem Crash hatte er schnell einen Notfallplan erarbeitet, verkaufte seine Brötchen zwischenzeitlich aus einem Container und bis heute aus einem mobilen Verkaufsstand im Garten: "Sobald die Erlaubnis des Gutachters da ist, kann es hier sofort losgehen. Bis dahin muss ich abwarten."
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf, Roland Halkasch