Brand im Nationalpark: Stinkender Geruch über Dresden

Dresden - Fenster auf, frische Luft rein? Nicht am frühen Montagmorgen! Viele Menschen in Dresden bemerkten einen intensiven, übel riechenden Qualmgeruch, der noch immer in der Luft hängt.

Die Rauchwolke in der Böhmischen Schweiz war noch aus großer Entfernung zu sehen.
Die Rauchwolke in der Böhmischen Schweiz war noch aus großer Entfernung zu sehen.  © Marko Förster

Ein Sprecher der Feuerwehr Dresden konnte auf Nachfrage von TAG24 Entwarnung geben: Keine Notlage in der sächsischen Landeshauptstadt!

Ganz anders sieht es im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz aus. Dort ist am Sonntag ein Waldbrand ausgebrochen, der sich auf einer Fläche von rund sieben Hektar unweit des bei Touristen beliebten Prebischtors erstreckte und weiterhin ausdehnt.

Die enormen Rauchschwaden zogen seit der Nacht bei drehendem Wind elbabwärts und damit auch der Brandgeruch weit bis nach Sachsen hinein. Betroffen waren unter anderem auch Schmilka und Pirna.

Dresden: 100. Flieger umgerüstet: Meilenstein für Elbe Flugzeugwerke
Dresden 100. Flieger umgerüstet: Meilenstein für Elbe Flugzeugwerke

Aufgrund der aktuellen Wetterlage und weil Dresden in einem Talkessel liegt, wurde der Brandgeruch auch hier wahrgenommen.

Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe laut dem Sprecher nicht.

Auch in der Sächsischen Schweiz brannte es

In Tschechien bekämpfen noch immer zahlreiche Feuerwehrleute die Flammen. Auch ein Polizeihubschrauber und ein Löschflugzeug waren im Einsatz. Die genaue Ursache wurde noch nicht ermittelt, jedoch wird Brandstiftung nicht ausgeschlossen.

Erschwerend kommt hinzu, dass am Sonntag kurz nach 16 Uhr erneut ein Waldbrand ausgebrochen ist, nur wenige hundert Meter vom ersten Brandort entfernt. Das meldete die Feuerwehr in Hřensko. Bis zum Morgen breiteten sich die beiden Brände weiter aus. Nach Angaben der Feuerwehr wurden die angrenzenden Schluchten evakuiert und für die Öffentlichkeit gesperrt.

Auch in der Sächsischen Schweiz loderten in der vergangenen Woche die Flammen. Direkt unter der Basteibrücke kam es am 18. Juli zu einem großflächigen Waldbrand.

Akute Waldbrandgefahr

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit herrscht in Sachsen weiterhin Waldbrandgefahr. In den nördlichen Gebieten wird aktuell die höchste Stufe 5 erreicht. In den übrigen Gebieten des Freistaates herrscht überwiegend Waldbrandstufe 4.

Der Nationalpark Böhmische Schweiz grenzt unmittelbar an die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite. Auch dort waren die Flammen des Waldbrandes zu sehen.
Der Nationalpark Böhmische Schweiz grenzt unmittelbar an die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite. Auch dort waren die Flammen des Waldbrandes zu sehen.  © Marko Förster
Im Einsatz war - neben einem Löschflugzeug - auch ein Polizeihubschrauber.
Im Einsatz war - neben einem Löschflugzeug - auch ein Polizeihubschrauber.  © Marko Förster
Während der Löscharbeiten in der Böhmischen Schweiz ist nur wenige hundert Meter vom ersten Brandort entfernt ein neuer Waldbrand ausgebrochen.
Während der Löscharbeiten in der Böhmischen Schweiz ist nur wenige hundert Meter vom ersten Brandort entfernt ein neuer Waldbrand ausgebrochen.  © xcitepress
Im Laufe des Montags soll entschieden werden, ob die tschechischen Feuerwehrleute von den Kameraden aus Deutschland unterstützt werden sollen.
Im Laufe des Montags soll entschieden werden, ob die tschechischen Feuerwehrleute von den Kameraden aus Deutschland unterstützt werden sollen.  © xcitepress

Starke Luftverschmutzung in der Landeshauptstadt

Im Laufe des Montags ist die Feinstaub-Konzentration stark angestiegen. Um 6 Uhr registrierte die Messstation an der Bergstraße 78/80 129 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft - weit über Normalwert. Bis 9 Uhr sank der Wert auf 64. Das geht aus Daten des Landesumweltamtes hervor. Mehr dazu lest Ihr bei TAG24: Gesundheitsschädlich! Starke Luft-Verschmutzung in Dresden.

Am Vormittag lag der Luftqualitätsindex laut AccuWeather bei 76 (Stand: 10 Uhr). Das heißt, die Luft ist stark verschmutzt und für empfindliche Personengruppen gesundheitsschädlich.

Titelfoto: Marko Förster

Mehr zum Thema Dresden: