Milliardenprojekt: Weltgrößter Chiphersteller TSMC kommt nach Dresden!

Dresden - Nun ist es offiziell: Der Vorstand des taiwanesischen Chip-Riesen TSMC hat beschlossen, in Dresden eine Halbleiterfabrik zu bauen. Mit über zehn Milliarden Euro an Investitionen und 2000 zusätzlichen Arbeitsplätzen steigt die sächsische Metropole damit wohl endgültig in den globalen Olymp der Mikroelektronik-Standorte auf.

TSMC kommt nach Dresden!
TSMC kommt nach Dresden!  © IMAGO/NurPhoto

Bereits Ende 2022 deutete sich die Entscheidung an, doch alle beteiligten Stellen hielten die Füße still, gaben keine relevanten Informationen preis.

Nun ist der Deal in trockenen Tüchern, wie das Unternehmen um 12 Uhr (MEZ) bekannt gab.

In führender Position hat TSMC zusammen mit Infineon, Bosch und NXP ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Ziel ist die Belieferung der Chip-durstigen Automobilindustrie in Deutschland und Europa, darunter auch Konzerne wie Volkswagen.

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Der Baubeginn im Airportpark in Klotzsche ist für Herbst 2024 geplant, die ersten Chips sollen dann Ende 2027 produziert werden.

An den über zweijährigen Verhandlungen waren neben der Regierung in Berlin auch die EU-Kommission in Brüssel, die Landesregierung und die Stadt Dresden beteiligt.

Über das Europäische Chip-Gesetz wird die Ansiedlung mit rund fünf Milliarden Euro subventioniert. Für Oliver Schenk (54), Chef der sächsischen Staatskanzlei, ist der Zuschuss vertretbar: "Dieser Schritt kann mit Blick auf die technische Souveränität Europas nicht hoch genug eingeschätzt werden."

Und: "Es geht um Arbeitsplätze mit hoher Produktivität. Das ist wichtig, um in Zeiten des demografischen Wandels unseren Wohlstand zu erhalten."

Dresden-OB Dirk Hilbert freut sich auf TSMC

Die neue TSMC-Fabrik soll in der Nähe zur Autobahn entstehen.
Die neue TSMC-Fabrik soll in der Nähe zur Autobahn entstehen.  © Ove Landgraf

Auch in Taiwan gaben sich die Sachsen die Klinke in die Hand

Die Chip-Fabrik soll im Airportpark in Klotzsche gebaut werden.
Die Chip-Fabrik soll im Airportpark in Klotzsche gebaut werden.  © Ove Landgraf

Innerhalb des Abstimmungsprozesses fuhren die sächsischen Verantwortlichen alle Geschütze auf, um die taiwanesischen Entscheidungsträger von Dresden als passenden Standort zu überzeugen:

Auf gemeinsame Besuche im Grünen Gewölbe und der Semperoper folgten Abendessen auf feinstem Meißner Porzellan.

Auch in Taiwan gaben sich die Sachsen die Klinke in die Hand: Mehrere sächsische Kabinettsmitglieder, Bundespolitiker und sogar OB Dirk Hilbert (51, FDP) schlugen in der Hauptstadt Taipeh und dem Hauptquartier des Unternehmens in Hsinchu ihre Zelte auf.

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Nun geht die Arbeit aber erst so richtig los: vom Aufbau der passenden Infrastruktur (Straßen, Wasserversorgung, Abwasser) über die Anwerbung und Ausbildung von Fachkräften und dem technischen Nachwuchs bis hin zur weiteren Koordination zwischen Politik, Industrie und Verwaltung.

Originalmeldung von 12.20 Uhr, zuletzt aktualisiert um 12.45 Uhr.

Titelfoto: Ove Landgraf

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