Tschüss, Kirche! Austritte in Dresden weiter auf Rekordhoch
Dresden - Auch 2023 wandten sich viele Dresdner von der Kirche ab. Waren es 2015 noch 1578 registrierte Kirchenaustritte beim Standesamt, lag die Zahl im vergangenen Jahr bereits bei 2665.
Dies geht aus einer Anfrage des Linken-Stadtrats Christopher Colditz (31, Linke) an die Stadtverwaltung hervor. Damit liegen die Kirchenaustritte ungefähr auf dem Niveau vom Vorjahr (2536). Im Jahr 2021 entschieden sich noch 2068 Dresdner für den Austritt. Vor allem die Gebühren dafür sind dem Linken-Politiker ein Dorn im Auge.
Die Beurkundung des mündlichen Austritts kostet 25 Euro. Eine Bescheinigung dafür 10 Euro. 25 Euro verlangt das Amt für die Bescheinigung des schriftlichen Kirchenaustritts und 10 Euro für die Löschung der Religionszugehörigkeit aus dem Eheregister. Eindeutig zu hoch, meint Colditz.
"Die Kosten gehen aus meiner Sicht bei Weitem über die Deckung des Verwaltungsaufwandes hinaus. Ich bin überzeugt, dass die Gebühren gänzlich gestrichen gehören", so der Stadtrat.
2021 kassierte das Standesamt Gebühren von 51.700 Euro. 2022 waren es bereits 73.155 Euro und im vergangenen Jahr 75.835 Euro. "Wer aus einer Kirche austreten möchte, muss dies kostenfrei und ohne Barrieren erledigen können", so Colditz.
Titelfoto: Bildmontage: Bernd Weißbrod/dpa//Thomas Türpe