Geheimes Verkehrskonzept für den Fernsehturm: Straßen-Ausbau und autonome Shuttle-Busse
Dresden - So schnell wie möglich soll der Fernsehturm in Dresden wieder für Besucher öffnen. Die notwendigen 26 Millionen Euro stehen bereit. Kritisch ist es an anderer Stelle.
Noch immer ist kein Betreiber in Sichtat, ein schlüssiges Verkehrskonzept fehlt. Das zumindest soll am Freitag vorgestellt werden. Das sind die wichtigsten Fakten.
Wahrscheinlich wird es in Turmnähe keine größeren Stellflächen geben. Ein Parkhaus erscheint durch die Studie unrealistisch.
Angedacht sind lediglich Haltemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung und für Busse. Vor Ort fahren soll ohnehin nur, wer über ein gültiges Online-Ticket verfügt.
Viel Verkehr soll über einen ausgebauten Ullersdorfer Platz und den geplanten P+R-Parkplatz Rossendorfer Straße abgefangen werden. Von dort ginge es per Shuttle-Bus (als eine Überlegung per autonomen Bus) zum Turm.
Ebenfalls denkbar ist ein ÖPNV-Ausbau der Staffelsteinstraße und der Wachwitzer Bergstraße, um einen Teil des Verkehrs aus der Innenstadt aufzunehmen.
Diskutiert wird über Zufahrtsbeschränkungen und Hinweise über ein Verkehrsleitsystem.
Fernsehturm: Das letzte Wort hat der Stadtrat
Wichtig: Die Studie zeigt nur auf, was umsetzbar ist, das letzte Wort hat der Stadtrat.
Grundlage sind die maximal angenommenen 250.000 Besucher pro Jahr und ein besonders besucherstarker Tag.
Gerechnet wird mit maximal 650 Autos zusätzlich. FDP-Chef Holger Zastrow (51): "Es ist machbar. Weil einiges dauern könnte, sollten wir schnell anfangen."
Vorgestellt wird das Konzept am Freitag ab 18 Uhr unter strengen Corona-Regeln im Kulturpalast. Restkarten: kulturpalast-dresden.de (Veranstaltungen). Ein Livestream (dresden.de/fernsehturm) ist geplant.
SPD-Politiker Mike Sturm (53) kritisiert, dass das Konzept vorher unter Verschluss gehalten wird:
"Es besteht die Gefahr, dass eine solche Einwohnerversammlung als Feigenblatt benutzt wird, um die begründeten und massiven Bedenken der Anwohner wegzumoderieren."
Die Stadt verspricht eine Online-Beteiligung im Anschluss.
Titelfoto: imago images/Shotshop, Steffen Füssel