Stadtrat macht den Weg frei: Alte DVB-Busse rollen schon bald in der Ukraine!
Dresden - Um Busse ging es am Donnerstag auch im Stadtrat: Die FDP hatte beantragt, drei ausrangierte Exemplare der DVB an die schwer vom Krieg betroffene ukrainische Stadt Butscha zu spenden. Dafür reiste am Donnerstag die örtliche Stadträtin Alevtina Morozova (33) ins Rathaus, sprach zu ihren Dresdner Kollegen.

Die schrecklichen Bilder ermordeter Zivilisten machten Butscha (57.000 Bewohner) zum Symbol der russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine. "Langsam kehren die Leute zurück, kommt das Leben zurück", berichtete die Butschaer Stadträtin.
Morozowa lebt mit ihrem Partner im nahen Kiew, floh vor Putins Bomben in die Westukraine, organisiert jetzt Unterstützung für ihre Heimat, um das geschundene Butscha wieder aufzubauen.
"Etwa ein Drittel der Stadt ist zerstört, 1200 Häuser beschädigt, wohl jeder fünfte Bürger, der dort geblieben war, tot", so die Ukrainerin, die selbst Freunde verlor.
Nun würden Trümmer beseitigt, Häuser und Infrastruktur wieder aufgebaut. Doch zahlreiche Fahrzeuge seien zerstört. "Wir brauchen sie, um Menschen zur Arbeit, in Krankenhäuser, Kinder in Schulen zu fahren", sagte Morozova.
Sie appellierte an die Stadträte: "Ich bitte Sie um Unterstützung! Die drei Busse wären eine große Hilfe für uns."

Der Antrag wurde vom Stadtrat einstimmig angenommen

Der Stadtrat machte den Weg dafür einstimmig (56 Mal "Ja") frei. Für 25.000 Euro werden die früheren Linienbusse (Typ Solaris Urbino 12) wieder fahrtauglich gemacht und der Transport vorbereitet.
Der soll in einigen Tagen starten, wird von DVB und dem Dresdner Hilfsprojekt "Busse voller Hoffnung" durchgeführt.
Auf Antrag der Dissidenten-Fraktion wurde beschlossen, bei der Überführung noch Hilfsgüter mitzunehmen.
Zudem soll eine längerfristige Partnerschaft vereinbart werden. Auch Morozova warb für einen Ausbau der Zusammenarbeit.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel