Zahlreiche Olympioniken und Weltmeister aus den eigenen Reihen: Der DSC wird 125!
Dresden - Der Dresdner SC steht für viele große Erfolge in der Vergangenheit. Das soll in Zukunft wieder so sein. Am Sonntag begeht der Klub der großen Namen seinen 125. Geburtstag.
Fußball und Dresden - da denkt man augenblicklich an Dynamo. Doch die erfolgreiche Geschichte begründete ein anderer Verein: der Dresdner SC.
Zwei Meistertitel (1943 und 1944) und zwei Pokalsiege (1940 und 1941) holte das Team mit einer deutschlandweiten Fußball-Legende: Helmut Schön. Der Mann mit der Mütze, der 1974 die BRD als Trainer zum WM-Titel führte, spielte ab 1932 für den DSC, avancierte dort auch zum Nationalspieler.
Schön ist aber nur einer von vielen in ihren Sportarten zu Idolen aufgestiegenen Dresdner, die das Trikot des DSC und seiner Vorgänger- und Nachfolgeklubs trugen.
Am Sonntag begeht der Verein, der in der Walpurgisnacht vom 30. April zum 1. Mai 1898 gegen 23.15 Uhr in der Gaststätte des Hotels Stadt Coblenz neben der Dresdner Kreuzkirche gegründet wurde, seinen 125. Geburtstag. Gefeiert wird dieser mit einem großen Vereinsfest an diesem Sonntag.
Der DSC kann auf mehr als ein Jahrhundert sportliche Erfolgsgeschichte zurückblicken
"Wir sind der erfolgreichste Mehrspartenverein der Stadt. Darauf sind wir stolz und wollen das fortführen", sagt Präsidentin Birke Tröger. Heute beheimatet der DSC 4700 Mitglieder in elf Sportarten.
Der Entwicklung von erfolgreichen Leistungssportlern hat sich der Verein genauso weiter verschrieben wie dem Nachwuchs-, Breiten- und Gesundheitssport. Moderne Sportstätten wie das im Umbau befindliche bekannte Heinz-Steyer-Stadion sollen dazu beitragen, dass der Name Dresdner SC noch viele Jahre für Erfolg und Kontinuität steht.
Die Erfolgsbilanz, die in der Chronik der Schwarz-Roten - eigentlich mohnrot - steht, kann sich sehen lassen. 44 Olympiasiege, weitere 44 olympische Medaillen, 108 WM-Titel und 76 Europameister zählt der Klub, der unter anderem auch die Namen SG Friedrichstadt, Rotation Dresden und SC Einheit Dresden trug.
Die meisten Erfolge feierte man als SC Einheit von 1954 bis 1990, ehe die Rückbenennung in Dresdner SC erfolgte.
DSC: Insbesondere zu DDR-Zeiten konnten zahlreiche Olympiamedaillen gewonnen werden
Bis zu 19 Sportarten vereinte der Klub während der vergangenen 125 Jahre unter seinem Dach. Darunter so medaillenträchtige wie Schwimmen, Leichtathletik, Rudern oder Eisschnelllauf. Verbunden damit sind Namen, die teilweise olympische Geschichte schrieben.
Ingrid Gulbin-Krämer kürte sich 1960 in Rom zur ersten DDR-Doppel-Olympiasiegerin (Kunst- und Turmspringen), Christina Hahn-Scheiblich wurde erste Ruder-Olympiasiegerin im Einer (1976). Schwimmerin Ulrike Richter-Schmidt gewann ebenfalls in Montreal dreimal Gold.
Christa Luding holte als erste Frau Medaillen bei Winter- und Sommerspielen. 1988 sicherte sie sich zunächst Olympia-Gold im Eisschnelllauf in Calgary, um bei den Sommerspielen in Seoul noch Silber im Radsprint zu holen.
Schließlich gab es noch den legendären Dresdner Ruder-Vierer mit Frank Forberger, Frank Rühle, Dieter Grahn und Dieter Schubert, der zwischen 1966 und 1972 mit Ausnahme des Jahres 1969 alle Jahreshöhepunkte gewann.
"Der DSC war stets die Heimat": Sportler zeigen sich dankbar für ihren Verein
Eine Hall of Fame des DSC wäre aber viel länger. Denn zum Klub gehörten unter anderem auch der erfolgreichste DDR-Schachspieler Wolfgang Uhlmann, die Leichtathleten Ramona Raulf und Hagen Melzer, die Wasserspringer Jan Hempel und Tina Punzel, der Florettfechter Udo Wagner, die Eisschnellläuferinnen Karin Enke und Andrea Ehrig, der Gewichtheber Marc Huster oder die Volleyballerinnen, um nur einige zu nennen.
"Der DSC war stets die Heimat", sagt Wasserspringerin Punzel stellvertretend für alle. Besonders in Erinnerung ist auch Rudolf Harbig. Der Leichtathlet, auch als "Wunderläufer" betitelt, war der einzige Athlet, der zur gleichen Zeit Weltrekordler über 100, 400 und 800 Meter war.
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