"Spüre Druck": Karl Bebendorf will Traum-Saison mit Olympia-Finale krönen!
Paris (Frankreich) - Wenn am 7. August das Stade de France mit 80.000 Leichtathletik-Fans brechend voll ist, will sich Karl Bebendorf (28) gegen 21.40 Uhr einen Traum erfüllen ...
"Einmal ein Olympisches Finale laufen, das habe ich 2021 in Tokio nicht geschafft", so der EM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Es wäre das i-Tüpfelchen auf eine Saison, die ohnehin perfekt verlief: Als er sich in Rom im Juni überraschend Bronze schnappte, lief er dazu seine Bestzeit von 8:14,41 Minuten.
Der Dresdner ist stolz auf beides, womit er nicht gerechnet und zu knabbern hat: "Jetzt erwartet jeder etwas von mir in Paris. Ich spüre den Druck".
Dabei sind die Spiele nur die Zugabe für die Saison, gegen die starken Afrikaner hat der 28-Jährige keine Chance im Kampf um die Medaillen.
Wird der Vorlauf am kommenden Montag (gegen 19 Uhr) zur Kopfsache? Von den je 18 Startern der zwei Quali-Rennen kommen jeweils die acht besten ins Finale am Mittwoch. "Ob ich im ersten oder zweiten Vorlauf starte, ist mir eigentlich egal", so Bebendorf.
Mit DLV-Teamkollege Frederik Ruppert (27) will er "nur nicht in einem Lauf sein. Es wäre ärgerlich, wenn wir uns gegenseitig rauskegeln".
Olympia 2024: Karl Bebendorf hatte Probleme in der Vorbereitung
Könnten sie sich in einem möglichen Finale taktisch unterstützen? "Nein! Frederik läuft ganz anders. Er mag es freier. Läuft gern von vorn. Ich verstecke mich eher im Feld", so der Sachse.
"Am Ende entscheidet sich ein Rennen eh erst einen Kilometer vorm Ziel. Da gibt es keine Taktik. Selbst wenn wir eine hätten, würden sich die Top-Läufer totlachen."
Dass Bebendorf in Paris starten kann, hing am seidenen Faden: "Erst hatte ich eine Blase am Mittelfuß und konnte eine Woche nicht trainieren. Dann waren meine Entzündungswerte im Blut zu hoch. Aber jetzt ist alles wieder gut. Die Ruhe tat mir sogar gut. Ich habe Top-Werte im Training".
Dann ist alles bereit für den Einzug ins Finale. Die Zeit dazu kann er laufen, jetzt gilt es, die Ellenbogen auszufahren ...
Titelfoto: IMAGO/Axel Kohring