Obwohl Fußball wieder möglich ist: Erste Mannschaften wollen bei 2G nicht spielen
Dresden - Die Corona-Verordnungen machen erstmals wieder einen Trainings- und Spielbetrieb für erwachsene Amateurmannschaften möglich. Der Stadtverband Fußball will Ende Januar mit Nachholspielen starten. Die Auflagen sind streng: Fußballer dürfen nur geimpft oder genesen auf den Platz. Der erste Mannschaftskapitän sagt jetzt: Bei 2G spielen wir nicht mit.
"Ich bin nicht bereit, mich unter den gegebenen Regeln für den Punktspielbetrieb auf den Sportplatz zu stellen. In letzter Konsequenz bedeutet das aktuelle Vorgehen, dass die Platzierung zum Saisonende nicht auf Grundlage der sportlichen Leistung, sondern vielmehr auf Grundlage des Impfstatus zustande kommt", sagt Thomas Ladzinski.
Der 32-Jährige sitzt für die AfD im Stadtrat und ist Kapitän von Blau-Weiß Zschachwitz II (derzeit Zweiter in der Stadtliga C). Sein Team werde zum Spielbetrieb daher nicht antreten. "Wir sind als Mannschaft in diese Saison gestartet, und ich möchte diese Saison auch als Mannschaft beenden."
Die Aufregung im Verein ist groß. Eine Aussage, dass die Männermannschaften geschlossen nicht antreten würden, wurde kurze Zeit später zurückgezogen.
Man wolle eine Frist bis Ende der Woche abwarten.
Unsicherheit ist auch im Stadtverband Fußball zu spüren
Eine Unsicherheit, die auch im Stadtverband Fußball spürbar ist. In einer Stellungnahme heißt es: "Uns ist bewusst, dass diese Regelungen kontrovers diskutiert werden. Wir möchten festhalten, dass die sächsische Regierung diese Regelungen festlegt und der Stadtverband sich mit seinen Planungen lediglich in diesem Rahmen bewegen darf."
Laut Jens Kläber (39), Vorsitzender im Ausschuss für Herrenspielbetrieb, gibt es bislang etwa ein Dutzend Rückmeldungen von Vereinen: "Diese spiegeln die gesamte Bandbreite der gesellschaftlichen Diskussion wider. Sie reichen von: 'Wir wollen so schnell es geht wieder spielen' bis zu 'Unter den aktuellen Einschränkungen ist es nicht möglich, eine spielfähige Mannschaft zu stellen'."
Aktuell sollen coronabedingte Spielabsagen ohne sportrechtliche Folgen bleiben und wie Spielausfälle gewertet werden. Wenn möglich, gibt es Nachholtermine.
Titelfoto: Holm Helis