Keine Olympia-Tickets für die Sachsen im Kanu: "Die Quali war schon echt wild"

Markkleeberg - Dramen, Tränen, schweigende und versöhnte Kanuten - die Olympia-Quali am Wochenende im Kanupark Markkleeberg dürfte in die Geschichtsbücher eingehen.

Zwei Sekunden fehlten Andrea Herzog (24) zum Sieg und dem Paris-Ticket. Sie war am Boden zerstört.
Zwei Sekunden fehlten Andrea Herzog (24) zum Sieg und dem Paris-Ticket. Sie war am Boden zerstört.  © Enrico Lucke

In 87 Tagen gehen jetzt im Kajak Ricarda Funk (32), Noah Hegge (25) sowie die Canadier Elena Lilik (25) und Sideris Tasiadis (33) an den Start. Alle trainieren in Augsburg, kein Sachse hat die harte Quali überstanden. Bitter!

Die besten Karten hatte Andrea Herzog (24). Die gebürtige Meißnerin gewann 2021 Olympia-Bronze, holte bereits zwei von drei Siegen, wurde einmal Zweite.

Nach dem Triumph am Sonnabend meinte die Einer-Canadier-Fahrerin mit Blick auf den Entscheidungs-Tag: "Ich hoffe, es wird eine Strecke, die mir liegt."

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Die 24-Jährige wurde jedoch Zweite. Lilik gewann. Beide waren nun punktgleich. Da die Augsburgerin bei der WM 2023 im Finale stand, wurde ihr ein Zähler abgezogen. Sie darf nach Paris.

Bei Herzog kullerten Tränen. Sie wollte allein sein. Trainer Felix Michel (39): "So ist der Sport. Wir wussten, was die Regeln sind, worauf es ankommt. Es ist ein harter Moment."

Neben Andrea Herzog verpasste auch Franz Anton das Olympia-Ticket im Kanuslalom

Franz Anton (34) hatte in der Extra-Schicht die frischesten Arme und gewann. Damit rettete er sich ins Weltcup-Team.
Franz Anton (34) hatte in der Extra-Schicht die frischesten Arme und gewann. Damit rettete er sich ins Weltcup-Team.  © Enrico Lucke

Am Vortag war bereits sein Einer-Canadier-Fahrer aus dem Rennen ums Paris-Ticket geflogen.

Franz Anton (34) hätte in Markkleeberg zwei Siege gebraucht, wurde jedoch am Sonnabend Dritter. Der Leipziger Weltmeister von 2018 fühlte sich "sehr leer" und hofft, dass er wenigstens ins Weltcup- und EM-Team paddelt.

Dies gelang - aber wie. Da bei Timo Trummer (28) im Finale am Sonntag das Tor 16 runterkam, entschied die Jury: Vier müssen noch mal runter - Anton, Tasiadis, Trummer und Lennard Tuchscherer (25).

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Der Leipziger hatte noch eine Chance auf Paris, dafür hätte Anton gewinnen müssen und er mindestens Dritter. Franz siegte, doch Tuchscherer patzte - Platz sechs. Damit fährt Tasiadis, der war sauer auf die Jury-Entscheidung.

Franz versöhnt und kann auf den Weltcup-Platz hoffen: "Bin ich froh. Die Quali war schon echt wild."

Titelfoto: Bildmontage: Enrico Lucke (2)

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