Dresden - Die 24. Auflage des Dresden Marathon war seine letzte als Chef-Organisator. Peter Eckstein (63) tritt ab und dies auf dem bisherigen Höhepunkt des Laufevents ...
Der 63-Jährige durfte erstmals auch selbst ins Ziel einlaufen und bekam einen Lorbeerkranz sowie die Startnummer ohne Nummer, stattdessen mit der Aufschrift: "Sr. Chef"! War's das wirklich?
"Als Chef ja. Ich gebe die Hauptverantwortung an meinen Stiefsohn und die vorm Verein neu gegründete GmbH ab", so Eckstein. "Ich werde meine Erfahrung aber weitergeben und auch auf die Nerven gehen."
Es ist sein Baby. Liefen anfangs 2000 Läufer mit, konnte er am heutigen Sonntag den neuen Teilnehmer-Rekord vermelden: 9542 Läufer! "Es war mein Baby, jetzt ist es erwachsen. Wir haben viel richtig gemacht."
So wie kurz vor der 24. Auflage. Durch den Teileinsturz der Carolabrücke musste die Strecke schnell umgeplant werden. Hat es Teilnehmer abgeschreckt? "Nein, nicht spürbar. Sie haben uns vielmehr zugetraut, dass es eine Top-Veranstaltung wird. Die Leute stimmen mit den Füßen ab", so Eckstein.
"Dazu hat das Wetter passt, die Strecke ist super und es waren massenweise Zuschauer da."
Caroline Jeruto Chesir und Julius Kiprono Tarus siegen beim Dresden Marathon
Und mit 2:14:44 Stunden gab's am Ende auch, wie vom Org-Chef gehofft, eine gute Siegerzeit im Marathon. Der Kenianer Julius Kiprono Tarus (32) lief damit als Erster über die Ziellinie. Und war froh, weil er "bei Kilometer 25 einen Stich" in der Seite verspürte.
Von seiner Bestzeit war der 32-Jährige weit entfernt. 2019 lief er im niederländischen Eindhoven 2:07:35 Stunden. Corona hatte ihn danach ausgebremst, so wie die letzten engen Kilometer auf der Strecke in Dresden.
"Und das Kopfsteinpflaster war zuletzt sehr hart", so Tarus, der als Kind für ein britisches Pfund am Tag gearbeitet hatte, um sich eine Mahlzeit am Tag leisten zu können und um zu trainieren.
Lokalmatador Peter Frohnwieser kam nach 2:36:24 Stunden ins Ziel und verfluchte sich selbst. Warum? "Eine dumme Idee, so etwa zu machen!"
Durch eine Entzündung der Achillessehne konnte er nur kurze Distanzen in diesem Jahr trainieren, aber 2024 wollte er nicht ohne Marathon abschließen und so schnürte er seine Laufschuhe. "Ab Kilometer 32 war ich tot und habe eh nichts mehr mitbekommen", so Frohnwieser.
Schnellste Frau über die 42,195 Kilometer war die Kenianerin Caroline Jeruto Chesir (26). Sie brauchte 2:35:08 Stunden, um vorm Kongresszentrum ins Ziel zu laufen.
Etwas, dass es 2025 bei der Jubiläums-Ausgabe nicht mehr geben wird. Am 26. Oktober werden die Läufer dann im Heinz-Steyer-Stadion die letzten Meter zurücklegen.