Soziale Probleme und viel Beton: Das Wohnviertel am Kristallpalast soll attraktiver werden

Dresden - Mehr Grün, weniger Asphalt: Die Stadt Dresden will das Umfeld des Kristallpalastes aufwerten. Sie hofft darauf, dadurch das Wohnviertel attraktiver zu machen. Nicht nur Anwohner können sich in Kürze in die bereits angeschobene Planung einbringen.

Weniger Autoverkehr, Verweiloasen und Kultur unter freiem Himmel: Die Stadtplaner Matthias Korntheuer (39) und Anja Heckmann (52) haben erste Ideen zusammengetragen.
Weniger Autoverkehr, Verweiloasen und Kultur unter freiem Himmel: Die Stadtplaner Matthias Korntheuer (39) und Anja Heckmann (52) haben erste Ideen zusammengetragen.  © Steffen Füssel

Eine, die die Gegend wie ihre Westentasche kennt, ist Siglinde Krahl (52). Sie fühlt sich seit Längerem nicht mehr wohl zwischen Prager und St. Petersburger Straße.

Das liegt zum einen an dem wenigen Grün, das rund um den Kristallpalast aus dem zumeist versiegelten Boden gen Himmel wächst. Zum anderen stört sich die Rentnerin daran, dass immer weniger Menschen ihre Muttersprache sprechen.

"In dem Plattenbauaufgang, in dem ich wohne, gibt es neun Etagen", erzählt sie. "In nur vier Wohnungen leben noch Deutsche."

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Stadtbezirksamtsleiter André Barth (56) sieht anders als am unweit entfernten Wiener Platz darin zwar keine besonderen sozialen Probleme. Jedoch denkt auch er: "Eine Umgestaltung des Areals wirkt sich positiv auf die Durchmischung aus."

Anders als ursprünglich anvisiert wird die Haltestelle "Walpurgisstraße" nicht verlegt, dafür aber verlängert. Möglichst viele Linden sollen so erhalten bleiben.
Anders als ursprünglich anvisiert wird die Haltestelle "Walpurgisstraße" nicht verlegt, dafür aber verlängert. Möglichst viele Linden sollen so erhalten bleiben.  © Steffen Füssel
Die blaue Linienführung auf dem Lageplan zeigt, für welches Gebiet die Stadt eine Umgestaltung plant.
Die blaue Linienführung auf dem Lageplan zeigt, für welches Gebiet die Stadt eine Umgestaltung plant.  © Landeshauptstadt Dresden
Stadtbezirksamtsleiter André Barth (56) freut sich bereits auf die Umgestaltung rund um den Kristallpalast. 2020 hatte der Stadtbezirksbeirat den Startschuss gegeben.
Stadtbezirksamtsleiter André Barth (56) freut sich bereits auf die Umgestaltung rund um den Kristallpalast. 2020 hatte der Stadtbezirksbeirat den Startschuss gegeben.  © Steffen Füssel

Planungswerkstatt: Wie kann das Wohnviertel attraktiver werden?

Anwohnerin Siglinde Krahl (52) kennt die Probleme in dem Viertel. Sie wünscht sich unter anderem mehr Grün.
Anwohnerin Siglinde Krahl (52) kennt die Probleme in dem Viertel. Sie wünscht sich unter anderem mehr Grün.  © Steffen Füssel

Dass Beton und Asphalt vor Ort eine gewisse Dominanz versprühen, ist selbst Dresden-Besucherin Sonja Neumann (52) aufgefallen. Sie plädiert zudem dafür, die Plattenbau-Fassaden mit Farbe anzupinseln. "Das wäre schon eine Aufwertung."

Weitere Gestaltungsideen sind am Samstag gefragt. Im Stadtmuseum startet um 13.30 Uhr eine Planungswerkstatt. Dafür werden bis zum morgigen Mittwoch noch Anmeldungen entgegengenommen, und zwar per Mail an info@stadtwirken.de.

Mit dem Ergebnis wollen die Stadtplaner bei EU, Bund und Land Fördergelder einwerben. André Barth geht davon aus, dass in frühestens drei Jahren das Umfeld des Kristallpalastes im neuen Look erstrahlt. Er ist sich sicher: "Es wird besser als vorher."

Titelfoto: Steffen Füssel

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