So reagieren die Sachsen auf den Lockdown: Dieser Landwirt lässt Dampf ab!
Liebstadt-Göppersdorf - Carsten Ullrich (48) züchtet in Liebstadt-Göppersdorf Rinder und Geflügel, verkauft das Fleisch an die Spitzengastronomie. Als er Freitagabend von den Corona-Beschlüssen hörte, ließ der Landwirt in einem offenen Facebook-"Brief" an MP Michael Kretschmer (46, CDU) Dampf ab.
Wohlgemerkt: Ullrich ist kein Maßnahmen-Gegner. "Im Gegenteil, ich finde alles richtig, was hier gerade gemacht wird", sagt er. Er verstehe bloß nicht, warum im Sommer nichts unternommen wurde, als sich die vierte Welle schon abzeichnete.
"Lieber Herr Kretschmer, liebes Landesparlament", beginnt Ullrich seinen Post. "Warum haben sie ab August alles laufen lassen? Wenn ich als Bauer meine Abnahmen mindestens drei Monate im Voraus nicht im 'Sack' habe, nehme ich meine Erzeugnisse in die Hand, setze mich in mein altes Auto und versuche nicht meine nahen Kunden von meiner Qualität zu überzeugen, sondern widme mich denen, die in meinem Fall weiterhin ein Masthuhn für 13,99 Euro einkaufen, um meinen Absatz zu SICHERN!" (Original übernommen)
Soll heißen: Der Landes-Chef hätte schon im Sommer Teams in besonders impfskeptische Landkreise, aber auch in Schulen und Betriebe schicken sollen, erklärt Ullrich anderntags am Telefon.
Sein Facebook-Appell endet mit einem kulinarischen Vorschlag an Michael Kretschmer: "Da ich nun, selbstredend, aufgrund von Stornierungen meiner Handwerkskollegen aus der Gastronomie noch 741 Enten zu Weihnachten übrig habe, freue ich mich über Ihre Bestellung Ihres persönlichen weihnachtlichen Festbratens."
Titelfoto: Montage: Robert Michael/dpa, Thomas Türpe